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Warten auf Niedrigzinsen?

Die Zinsen sinken: Lohnt es sich zu warten?

Warum Sie Ihr Finanzierungskonzept schon jetzt anpassen sollten

Mit der nun dritten Zinssenkung in diesem Jahr hat die Europäische Zentralbank Mitte Oktober eine neue Phase der Zinswende eingeleitet. Möglich wurde dieser Schritt, weil die Inflation stärker gefallen ist als angenommen. Doch was bedeutet die Lockerung der Geldpolitik für Unternehmen? Sie wird die Wirtschaft voraussichtlich in Schwung bringen. Doch anstatt auf noch weiter fallende Zinsen zu hoffen, sollten Mittelständler bei Zukunftsinvestitionen nicht allzu lange warten. Wie sie sie bereits jetzt erfolgreich finanzieren und wie die Deutsche Leasing ihre Kunden dabei umfassend unterstützt:

Erfahren Sie in unserem Artikel:

  • Wie realistisch ist die Hoffnung auf noch weiter sinkende Kreditkosten?
  • Warum sollten Mittelständler wichtige Zukunftsinvestitionen jetzt nicht aufschieben?
  • Welche Maßnahmen Unternehmen mithilfe unserer Checkliste jetzt ergreifen können

Es ist die wirtschaftspolitische Nachricht, auf die auch viele mittelständische Unternehmen in Deutschland sehnsüchtig gewartet haben: Mitte Oktober hat die Europäische Zentralbank (EZB) mit der dritten Senkung der Leitzinsen innerhalb kurzer Zeit eine neue Phase der Zinswende eingeleitet. Weil die Inflation in der Eurozone im September auf 1,7 Prozent  gefallen ist, sah EZB-Chefin Christine Lagarde die Möglichkeit, den Leitzins nach Juli und September um weitere 0,25 Prozentpunkte zu senken. Der für die Finanzmärkte relevante Einlagensatz liegt nun bei 3,25 Prozent.

Von der geldpolitischen Kehrtwende versprechen sich vor allem fremdkapitalintensive Unternehmen verbesserte Investitions- und Zukunftsperspektiven. Denn neben steigenden Betriebskosten und verschärften regulatorischen Anforderungen belasten insbesondere die herausfordernden Finanzierungsbedingungen diese Firmen erheblich.

Hintergrund: Die Zinsen für Unternehmenskredite hatten infolge der restriktiven Geldpolitik in den vergangenen Jahren einen beispiellosen Anstieg erlebt. Laut Angaben der Förderbank KfW und der EZB bewegten sich die durchschnittlichen Zinssätze in Deutschland und in der gesamten Eurozone teilweise auf einem Stand von mehr als fünf Prozent, während die Kreditvergabe der Banken gleichzeitig stark eingeschränkt wurde. Der Zugang zur Kreditfinanzierung ist laut KfW gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) merklich schwieriger geworden.

Voreiliger Optimismus

Optimistische Unternehmenslenker und Finanzierungsexperten sehen die jüngsten Zinssenkungen nun als Startschuss für eine Reihe weiterer geldpolitischer Lockerungen, die die Fremdkapitalkosten bald auf ein erträglicheres Niveau senken könnten. „Die EZB schafft mit ihrer Entscheidung mehr Raum für dringend notwendige Investitionen in die technologische und nachhaltige Anpassung unserer Wirtschaft“, sagt auch Ulrich Reuter, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Und Reinhold Rickes, Chefvolkswirt des DSGV ergänzt: „Es zeigt sich bereits jetzt, also nur vier Monate nach der ersten Zinssenkung, dass diese Maßnahme ihre Wirkung entfaltet. Die Kredite werden günstiger.“

Die zentrale Frage beim Blick auf die Zinskurve lautet jedoch: Wann ist der richtige Zeitpunkt für Investitionen? Sollten Unternehmer angesichts der Aussicht auf bald noch günstigere Kreditzinsen größere Ausgaben weiter zurückhalten? Mehrere Faktoren sprechen klar gegen ein Aufschieben und dafür, gerade bei Zukunftsinvestitionen keine Zeit zu verlieren.

Dazu gehört, dass die Leitzinswende der EZB endlich sein dürfte. Ökonomen formulieren als Zielwert der Zinspolitik als Referenzwert ein sogenanntes „neutrales Leitzinsniveau“, erklärt Rickes.

„Unsere Schätzungen in der Sparkassen-Finanzgruppe zeigen, dass dieser neutrale Leitzins gerade mit Blick auf 2025 in einer Spanne zwischen 2,25 und 3,0 Prozent liegen dürfte.“

Reinhold Rickes, Chefvolkswirt des DSGV

Akuter Handlungsbedarf für Unternehmen – trotz Aussicht auf etwas niedrigere Zinsen

Dementsprechend ist nach Einschätzung von Fachleuten nicht damit zu rechnen, dass die die Kapitalmarktzinsen wieder auf das Niedrigzinsniveau zurückfallen werden, das in den Jahren vor 2022 und vor dem Start der Zinsanhebungen durch die EZB herrschte. Realistischer sei „eine Rückkehr zur Normalität“, urteilt Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch. Unternehmen müssen also längerfristig mit höheren Finanzierungskosten rechnen, als sie es lange Zeit gewohnt waren.

Statt also noch ein halbes Jahr oder länger auf weiter sinkende Kreditzinsen zu setzen, sollten Unternehmer mit Investitionsbedarf nach Einschätzung von Experten schon jetzt handeln. Laut Deloitte-Ökonom Börsch erfordert die langfristig höhere Zinslast ein Umdenken in der Finanzierungsstrategie. Eine Folge: „Alternative Finanzierungsformen dürften infolge an Attraktivität gewinnen.“

Zukunftsinvestitionen nicht aufschieben
Bildquelle: Canva, Natee Meepian's Images

Checkliste: Welche Maßnahmen Unternehmen jetzt ergreifen können

  1. Dringende Investitionen priorisieren: Gerade bei Zukunftsinvestitionen wie Digitalisierungs- oder Nachhaltigkeitsvorhaben ist es Experten zufolge nicht ratsam, sie aufzuschieben. Stattdessen sollte die aktuelle Zinssituation als akzeptabler Kostenfaktor akzeptiert werden. Andernfalls droht das eigene Unternehmen gegenüber Wettbewerbern, die konsequenter in neue Technologien investieren, ins Hintertreffen zu geraten. Das wäre langfristig kostspieliger als der Verzicht auf potenzielle Einsparungen durch bald niedrigere Zinsen.
  2. Finanzierungsmöglichkeiten diversifizieren: Unternehmen sollten verschiedene Finanzierungsmodelle in Betracht ziehen, um ihre Abhängigkeit von Krediten zu verringern. Pay-per-use,  Factoring- und insbesondere Leasing-Modelle können eine Alternative sein, da sie hohe Anfangsinvestitionen vermeiden und Flexibilität erhöhen.

    Als zunehmend attraktive Finanzierungsalternative erweist sich Leasing insbesondere bei Investitionsbedarf in Bereichen, die derzeit durch kurze Innovationszyklen charakterisiert sind – wie bei der Elektromobilität, wo die schnelle Weiterentwicklung von Batterietechnologien und anderen Schlüsselkomponenten eine kontinuierliche Anpassung an den neuesten Stand der Technik erfordert. 

    Leasing ermöglicht es hier Unternehmen, ihre Liquidität zu schonen und gleichzeitig das Risiko der Wertminderung (Restwert) sowie das Verwertungsrisiko der geleasten Güter wie etwa Elektrofahrzeuge zu minimieren. Denn da die Leasinggesellschaft das Eigentum an den Wirtschaftsgütern behält, trägt sie auch das Risiko einer etwaigen schnellen Entwertung durch technologischen Fortschritt.

    Wichtig: Selbst für Unternehmen mit guter Bonität, die bisher bevorzugt auf Eigenfinanzierung gesetzt haben, kann es ratsam sein, die Vorteile alternativer Finanzierungsquellen zu nutzen.

    Denn Leasing, Pay-per-use & Co. können gerade in besonders herausfordernden Wirtschaftsphasen wie derzeit nicht nur zur Risikominderung beitragen, sondern auch die kurzfristige Reaktionsfähigkeit eines Unternehmens entscheidend stärken - und dadurch Geschäftspotenzial erschließen. Etwa indem sie es Unternehmen ermöglichen, auf unerwartete Marktchancen schnell mit dem Aufbau von Produktionskapazitäten reagieren zu können, ohne die wertvollen eigenen Kapitalreserven zu strapazieren oder auf kostspielige Bankkredite angewiesen zu sein.
  3. Aufschubentscheidungen genau abwägen: Bei weniger dringlichen Investitionen kann ein Aufschub zwar tatsächlich sinnvoll sein, um später von niedrigeren Zinsen zu profitieren. Zu beachten ist aber, dass die Zinsaussicht auch bei weniger zeitkritischen Investitionsvorhaben nur ein Faktor unter vielen ist. Eine Aufschubentscheidung sollte daher vor dem Hintergrund der spezifischen Wettbewerbssituation und der strategischen Ziele eines Unternehmens getroffen werden. Zudem sollten auch folgende Unwägbarkeiten nicht unterschätzt werden:

    Inflationsrisiken: Ein Wiederaufflammen der Inflation könnte Kreditkostenvorteile konterkarieren und die Rentabilität zukünftiger Investitionen unter dem Strich trotz niedrigerer Zinsen geringer ausfallen lassen. Denn in solch einem Szenario würde das Aufschieben von vermeintlich nicht zeitkritischen Investitionen am Ende trotz gesunkener Zinsen zu einer höheren Kostenbelastung führen, da die Preise für die zu finanzierenden Ausrüstungen und Dienstleistungen anziehen.

    Unsicherheit der Zinsentwicklung: Es besteht immer eine Unsicherheit bezüglich des Zeitpunkts und des Ausmaßes der Zinssenkungen. Unternehmen, die ihre Investitionspläne basierend auf prognostizierten Zinssenkungen aufschieben, laufen Gefahr, dass diese Änderungen später als erwartet eintreten oder weniger signifikant ausfallen.

    Auslaufende Subventionen und Förderprogramme: Wer Investitionen aufschiebt, riskiert auf womöglich fest eingeplante Fördergelder verzichten zu müssen. So hatte erst vor kurzem die Entscheidung der Bundesregierung für Aufsehen gesorgt, bei zahlreichen staatlichen Subventionen und Fördermaßnahmen für Unternehmen aufgrund der Sparzwänge des Bundes den Rotstift anzusetzen. Dazu gehören unter anderem die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft oder auch gestrichene Programme zur Unterstützung von Gebäudesanierungen.

    Gerade in einem Umfeld, in dem die Zinssätze für traditionelle Kredite hoch sind und die Zugänglichkeit eingeschränkt sein kann, stellt die strategische Nutzung von Fördermitteln eine nicht zu vernachlässigende Alternative dar, um finanzielle Herausforderungen zu überwinden und Wachstumschancen zu nutzen.  Denn die effektive Nutzung von Fördermitteln und Zuschüssen kann eine kostengünstige Refinanzierungsoption darstellen, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Projekte mit reduzierten Finanzierungskosten umzusetzen.

    Die Deutsche Leasing bietet hier spezialisierte Beratungsdienste an, um Unternehmen dabei zu unterstützen, sich durch das komplexe Geflecht an verfügbaren Förderprogrammen zu manövrieren. Diese Beratung reicht von der Identifizierung passender Fördermöglichkeiten über die Antragstellung bis hin zur Abwicklung der Fördermittel. Solche Förderprogramme können Zuschüsse, günstige Darlehen oder Bürgschaften umfassen, die speziell darauf ausgerichtet sind, Investitionen in Innovation, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Wachstum zu unterstützen.
  4. Externe Spezialisten konsultieren: Unternehmen sollten sich gerade im aktuell anspruchsvollen Zinsumfeld bei ihren Investitionsvorhaben und Finanzierungsentscheidungen von Fachleuten beraten lassen. So können etwa Expertenteams der Deutsche Leasing gerade mittelständische Unternehmen entscheidend dabei unterstützen, Kapitalmarktentwicklungen und ihre potenziellen Auswirkungen auf das eigene Geschäft besser zu verstehen. Das ist derzeit eine Voraussetzung dafür, um erfolgreiche Investitionsstrategien zu entwickeln, die sowohl auf kurzfristige Finanzierungskosten als auch auf langfristige Unternehmensziele abgestimmt sind.

Fazit

Trotz der Aussicht auf mittelfristig womöglich noch günstigere Finanzierungskonditionen im Verlauf der Zinswende in der Euro-Zone ist es nicht zwangsläufig ratsam, wichtige Investitionsvorhaben hinauszögern. Statt sich jetzt nur auf vermeintlich sinkende Kreditkosten zu fokussieren, sollten Mittelständler ihre individuelle Geschäftssituation umfassend analysieren, um bestmögliche Entscheidungen treffen zu können. Eine detaillierte Analyse der spezifischen Unternehmenssituation, inklusive der bisherigen Finanzierungsstrategie, des Wettbewerbsumfelds und der technologischen Anforderungen, ist essenziell.

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