
Wie Unternehmen mit einer speziellen Exportfinanzierung gezielt ihre Marktchancen im Ausland stärken
- Viele Importeure im Ausland zögern derzeit bei Investitionen – doch mit einer ECA-gedeckten Exportfinanzierung (Export Credit Agency) liefern Sie Ihrem Produktangebot gleich die passende Kreditlösung mit. So gewinnen Sie Aufträge, die ohne diese Absicherung an die Konkurrenz gehen würden.
- Die ECA übernimmt bis zu 95 Prozent des Ausfallrisikos – bei politischen Krisen ebenso wie bei Zahlungsunfähigkeit des Importeurs. Die Rückzahlung erfolgt in planbaren Raten über Jahre hinweg.
Geopolitische Spannungen, US-Zollpolitik und strukturelle Verschiebungen im globalen Handel: Das Umfeld für die ausfuhrstarke deutsche Wirtschaft bleibt auch Ende 2025 anspruchsvoll. Die Exporterwartungen hiesiger Unternehmen haben sich im Oktober eingetrübt. Das Ifo-Institut meldete einen Rückgang auf 2,8 Punkte nach 3,4 Punkten im September. Dazu passt, dass die Welthandelsorganisation WTO für 2026 nur noch mit 0,5 Prozent Wachstum rechnet – eine drastische Abwärtsrevision. „Gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten können spezielle Exportfinanzierungen einen wertvollen Beitrag leisten, um das Auslandsgeschäft zu stärken, indem sie Chancen auf zusätzliche Ausfuhraufträge verbessern und gleichzeitig Ausfallrisiken minimieren“, sagt Michael Sobl, Global Head of Export Finance bei der Deutschen Leasing.
Insbesondere sogenannte ECA-gedeckte Exportfinanzierungen können die Exportaussichten hiesiger Unternehmen wirksam verbessern. ECA steht für Export Credit Agency – also Exportkreditagentur – und bezeichnet eine Institution, die im Auftrag eines Staates wie der Bundesrepublik Deutschland die Förderung von Exportgeschäften forciert. Dies wird durch die Übernahme von Kreditrisiken über spezielle Ausfallversicherungen ermöglicht. Solche Kreditausfallversicherungen schützen Unternehmen in erster Linie vor Zahlungsausfällen ihrer Kundschaft. Sie werden auch als Kreditversicherung bezeichnet und sorgen für verlässliche Zahlungsströme.
Wie ECA-Finanzierungen zum Wettbewerbsvorteil werden
Die Funktionsweise einer ECA-Finanzierung sieht so aus: Der Exporteur schließt mit seinem ausländischen Importeur einen Liefervertrag ab – gegebenenfalls inklusive Serviceleistungen. Zusätzlich fragt der Exporteur bei seiner Hausbank oder beispielsweise bei der Deutschen Leasing ein ECA-Finanzierungsangebot an, mit dem ein Teil des Auftragswertes finanziert werden soll.
Die Vorteile im Überblick:
- Langfristige Planbarkeit: Die Rückzahlung erfolgt in gleichhohen Halbjahresraten über Jahre hinweg – eine solide finanzielle Grundlage für Importeure.
- Umfassende Risikoabsicherung: Die ECA übernimmt bis zu 95 Prozent des Risikos – ob politische Krisen, Nichtzahlung oder Insolvenz des Importeurs.
- Lokale Expertise: Die Deutsche Leasing agiert als Vertragspartner des Importeurs, nicht des Exporteurs – und berücksichtigt so lokale und rechtliche Rahmenbedingungen in jedem Land.
In der Praxis: Wie ECA-Finanzierungen Aufträge sichern
„Mit dem Finanzierungsangebot können Unternehmen im Ausland bereits mit ihrem Produktangebot an Interessenten gleichzeitig auch eine passgenaue Finanzierungsoption mitliefern“, sagt Sobl. „So kann ein hiesiges Unternehmen einen Auftrag gewinnen, den es ohne diese spezielle Exportfinanzierung womöglich nicht erhalten hätte.“
Ein Beispiel für ECA-Finanzierungen, die entscheidende Wettbewerbsvorteile bringen, ist die Aktualisierung des OECD-Konsensus, die im Falle nachhaltiger Investitionen sogar Finanzierungslaufzeiten von bis zu 22 Jahren ermöglichen. Am Beispiel der „Rail“-Industrie erläutert Sobl: „Bei Schienenfahrzeugen hat sich die Exportkreditlandschaft durch grüne Standards deutlich verändert. Die Unterschiede sind beachtlich: Für ein Dieselschienenfahrzeug kann ich heute eine Rückzahlungsfrist von bis zu 15 Jahren anbieten. Wenn das Fahrzeug hybrid läuft, sind es 18 Jahre. Bei elektrischen Schienenfahrzeugen biete ich 22 Jahre an. Auf dem Kapitalmarkt bekommen Sie 22-jährige Laufzeiten nicht überall. Durch diese längeren Rückzahlungsfristen für grüne und umweltfreundliche Lösungen fördern wir nicht nur die Nachhaltigkeit – wir geben unseren Exporteuren auch einen echten Vorteil gegenüber dem Wettbewerb. Das ist besonders im Maschinenbau und bei Investitionsgütern entscheidend.“

"Durch diese längeren Rückzahlungsfristen für grüne und umweltfreundliche Lösungen fördern wir nicht nur die Nachhaltigkeit – wir geben unseren Exporteuren auch einen echten Vorteil gegenüber dem Wettbewerb."
Michael Sobl, Global Head of Export Finance bei der Deutschen Leasing
Branchenunterschiede nutzen, regionale Chancen erkennen
„Wir beobachten derzeit, dass viele Importeure im Ausland aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Zeiten ihre geplanten Investitionsentscheidungen hinauszögern“, erläutert Sobl. „Insbesondere wenn es darum geht, viel Geld in die Hand zu nehmen und umfangreichere Kredite notwendig erscheinen, beispielsweise für den Kauf einer Maschine oder einer Produktionsanlage.“
Gleichzeitig seien andere potenzielle Kundinnen und Kunden deutscher Unternehmen im Ausland sehr aktiv und investieren im Moment stark. Die Lage unterscheidet sich je nach Branche und Region deutlich. Genau deswegen brauche es jetzt maßgeschneiderte Lösungen.
„Nehmen wir etwa den Food & Beverages-Sektor als Beispiel“, erläutert Sobl. „Insbesondere in vielen Schwellenländern spielen demografische Entwicklungen eine entscheidende Rolle für die Geschäftsaussichten – und weniger aktuelle geopolitische oder konjunkturelle Herausforderungen. Hintergrund: Die Bevölkerungsprognosen seien interessant. Bis 2100 leben schätzungsweise 3,2 Milliarden Menschen in Asien-Pazifik und 4,4 Milliarden im Nahen Osten und Afrika.“ Wo die Bevölkerung wachse, nehme auch der Bedarf an Lebensmitteln zu – und das führe zu Investitionen in Produktionsanlagen, Verpackungsindustrie und Infrastruktur, die finanziert werden müssen.
Während in der Vergangenheit in erster Linie Schwellen- und Entwicklungsländer im Fokus von ECA-Anfragen standen, hat sich die regionale Nachfrage zuletzt deutlich verschoben. „Wir begleiten aktuell Projekte in Italien, Bulgarien und Rumänien“, sagt Sobl. „Osteuropa bleibt stark. Und es entstehen neue Märkte in Ländern, wo deutsche Exporteure verstärkt aktiv werden und ECA-Finanzierungen nachfragen.“
Höhere Anforderungen – und warum lokale Expertise zählt
Die Anforderungen an Exportfinanzierungen sind deutlich gestiegen. Die Risikoeinschätzung von Ländern hat sich zuletzt deutlich verschärft, und die Prüfung bei einzelnen Projekten ist wesentlich intensiver geworden. „Wir müssen beispielsweise Sanktionen penibel überprüfen – ob wir ein Geschäft überhaupt finanzieren dürfen", erklärt Sobl. „Besonders komplex wird es bei sensiblen Märkten. Dort kommt es nicht nur auf das Land an, sondern auch auf die Region der Investition, auf potenzielle Menschenrechtsverstöße und selbst auf einzelne Komponenten in Anlagen – ob sie möglicherweise Dual-Use – also zivilen und militärischen Zwecken dienen." Diese intensivere Prüfung ist direkt eine Folge der geopolitischen Spannungen. „Mehr Prüfung heißt mehr Zeit, und mehr Zeit heißt oft höhere Kosten. Aber wir sehen das als unsere Verantwortung an", betont Sobl.
Deshalb wird die Arbeit mit erfahrenen Partnern vor Ort entscheidend. Gerade wenn Exportfinanzierer auch Geschäfte mit geringerem Volumen finanzieren, arbeiten sie im Ausland oft mit kleineren und mittelständischen Importeuren unserer deutschen Exportkunden zusammen – Kundinnen und Kunden, die sich im internationalen Geschäft nicht immer gut auskennen. „Die umfassende Betreuung dieser Exporteure und auch der ausländischen Kreditnehmer ist daher besonders anspruchsvoll und setzt die Begleitung durch erfahrene Spezialisten voraus", nennt Sobl ein Beispiel.
Fazit: Neue Märkte, sichere Finanzierung, echte Wettbewerbsvorteile – ECA-Finanzierungen machen das möglich. Aber nur, wenn Firmen sie strategisch richtig einsetzen. Die Exportfinanzierungsexperten der Deutschen Leasing kennen die Chancen und die Fallstricke aus jahrelanger Praxis. Lassen auch Sie sich zeigen, wie Ihr Mittelstandsunternehmen davon profitiert.
Die Deutsche Leasing bietet kleinen und mittelgroßen Unternehmen als führendes herstellunabhängiges Leasingunternehmen in Deutschland bereits eine ECA-gedeckte Exportfinanzierung ab einem Geschäftsvolumen von einer Million Euro an. „Wir beraten und begleiten unsere Kundinnen und Kunden weltweit mit diesem Produkt“, so der Finanzierungsprofi. „Unsere internationale Präsenz haben wir in den vergangenen Jahren gezielt ausgebaut – in wichtigen Exportmärkten Europas ebenso wie in Übersee. Unsere Schwerpunkte bleiben allerdings vor allem Brasilien und China. Die lokale Verankerung ist ein bedeutender Vorteil, von dem unsere Kunden profitieren können.“