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Warten auf Niedrigzinsen?

Warten auf Niedrigzinsen?

Warum Sie Ihr Finanzierungskonzept schon jetzt anpassen sollten

Statt nach der Zinswende der EZB auf bald wieder sinkenden Kreditzinsen zu hoffen, sollten gerade Mittelständler bei ihren Zukunftsinvestitionen keine Zeit verlieren. Mit welchen Finanzierungsoptionen das jetzt erfolgreich gelingt. Und wie die Deutsche Leasing ihre Kunden dabei umfassend unterstützt.

Erfahren Sie in unserem Artikel:

  • Wie realistisch ist nach der Leitzinswende der EZB die Hoffnung auf bald wieder deutlich sinkende Kreditkosten?
  • Wieso sollten Mittelständler wichtige Zukunftsinvestitionen jetzt nicht aufschieben?
  • Welche Maßnahmen Unternehmen mithilfe unserer Checkliste jetzt ergreifen können

Es ist die wirtschaftspolitische Nachricht, auf die auch viele mittelständische Unternehmen in Deutschland sehnsüchtig gewartet haben: In der ersten Juniwoche hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende vollzogen: Die EZB senkte ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. Das ist die erste Zinssenkung in der Eurozone seit sechs Jahren. Zuvor hatten die Währungshüter im Kampf gegen die zu Inflation die Zinsen zwischen Juli 2022 und September 2023 in einem außergewöhnlich straffen Kurs um insgesamt 4,5 Prozentpunkte angehoben.

Von der geldpolitischen Kehrtwende versprechen sich vor allem fremdkapitalintensive Unternehmen verbesserte Investitions- und Zukunftsperspektiven. Denn neben steigenden Betriebskosten und verschärften regulatorischen Anforderungen belasten insbesondere die herausfordernden Finanzierungsbedingungen diese Firmen erheblich.

Hintergrund: Die Zinsen für Unternehmenskredite hatten infolge der restriktiven Geldpolitik in den vergangenen Jahren zeitweise einen beispiellosen Anstieg erlebt. Laut Angaben der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Europäischen Zentralbank (EZB) bewegten sich die durchschnittlichen Zinssätze in Deutschland und der gesamten Eurozone teilweise auf einem Stand von mehr als fünf Prozent, während die Kreditvergabe der Banken gleichzeitig stark eingeschränkt wurde. Der Zugang zur Kreditfinanzierung ist laut KfW gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) merklich schwieriger geworden.

Voreiliger Optimismus

Optimistische Unternehmenslenker sehen die jüngste Zinssenkung nun als Startschuss für eine Reihe weiterer geldpolitischer Lockerungen, die die Fremdkapitalkosten bald auf ein erträglicheres Niveau senken könnten. Die damit verbundene zentrale Frage lautet auch für viele Mittelständler: Sollte man angesichts der Aussicht auf bald günstigere Kreditzinsen größere Ausgaben zunächst weiter zurückhalten?
Mehrere Faktoren sprechen klar gegen ein Aufschieben und dafür, gerade bei Zukunftsinvestitionen keine Zeit zu verlieren.

Dazu gehört, dass die Leitzinswende der EZB wesentlich langsamer vonstatten gehen dürfte, als es bis vor kurzem noch den Anschein hatte. So hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde unmittelbar nach der Leitzinssenkung die Erwartungen an schnelle weitere Zinsschritte gedämpft. Hintergrund ist, dass sich die Inflation hierzulande wohl doch hartnäckiger erweist, als Experten noch im Frühjahr prognostiziert hatten. Sie lag im Mai bei 2,6 Prozent und verharrt damit weiter spürbar über dem von den Währungshütern angestrebten mittelfristigen Zielwert von zwei Prozent.

Akuter Handlungsbedarf für Unternehmen – trotz Aussicht auf etwas niedrigere Zinsen

Zudem ist nach Einschätzung von Fachleuten ohnehin nicht damit zu rechnen, dass die die Kapitalmarktzinsen rasch auf das Niedrigzinsniveau zurückfallen werden, das vor dem Start der Zinsanhebungen durch die EZB herrschte. Vielmehr seien die gestiegenen Zinsen „eher eine Rückkehr zur Normalität“, urteilt etwa Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch. „Unternehmen müssen längerfristig mit höheren Finanzierungskosten rechnen“, gibt der Fachmann folglich zu bedenken.

Auch aus einem weiteren Grund sollten Unternehmen nicht auf eine rasche Entspannung bei den Kreditkosten setzen: Zinsänderungen wirken in der Regel nur zeitverzögert. Etwaige zukünftige Zinssenkungen werden also nicht sofort bei den Unternehmen ankommen. Das gilt auch für die bisherigen Zinserhöhungen. Selbst die sind noch gar nicht überall spürbar, etwa bei langlaufenden Darlehen. Viele Unternehmen werden dies erst merken, wenn sie auslaufende Kredite umschulden müssen.

Statt auf irgendwann wieder deutlich gesunkene Kreditzinsen zu setzen, sollten Unternehmer mit Investitionsbedarf nach Einschätzung von Experten schon jetzt handeln. Laut Deloitte-Ökonom Börsch erfordert die langfristig höhere Zinslast ein Umdenken in der Finanzierungsstrategie. Eine Folge: „Alternative Finanzierungsformen dürften infolge an Attraktivität gewinnen.“

Zukunftsinvestitionen nicht aufschieben
Bildquelle: Canva, Natee Meepian's Images

Checkliste: Welche Maßnahmen Unternehmen jetzt ergreifen können

  1. Dringende Investitionen priorisieren: Gerade bei Zukunftsinvestitionen wie Digitalisierungs- oder Nachhaltigkeitsvorhaben ist es Experten zufolge nicht ratsam, sie aufzuschieben. Stattdessen sollte die aktuelle Zinssituation als akzeptabler Kostenfaktor akzeptiert werden. Andernfalls droht das eigene Unternehmen gegenüber Wettbewerbern, die konsequenter in neue Technologien investieren, ins Hintertreffen zu geraten. Das wäre langfristig kostspieliger als der Verzicht auf potenzielle Einsparungen durch bald niedrigere Zinsen.
  2. Finanzierungsmöglichkeiten diversifizieren: Unternehmen sollten verschiedene Finanzierungsmodelle in Betracht ziehen, um ihre Abhängigkeit von Krediten zu verringern. Pay-per-use,  Factoring- und insbesondere Leasing-Modelle können eine Alternative sein, da sie hohe Anfangsinvestitionen vermeiden und Flexibilität erhöhen.

    Als zunehmend attraktive Finanzierungsalternative erweist sich Leasing insbesondere bei Investitionsbedarf in Bereichen, die derzeit durch kurze Innovationszyklen charakterisiert sind – wie bei der Elektromobilität, wo die schnelle Weiterentwicklung von Batterietechnologien und anderen Schlüsselkomponenten eine kontinuierliche Anpassung an den neuesten Stand der Technik erfordert. 

    Leasing ermöglicht es hier Unternehmen, ihre Liquidität zu schonen und gleichzeitig das Risiko der Wertminderung (Restwert) sowie das Verwertungsrisiko der geleasten Güter wie etwa Elektrofahrzeuge zu minimieren. Denn da die Leasinggesellschaft das Eigentum an den Wirtschaftsgütern behält, trägt sie auch das Risiko einer etwaigen schnellen Entwertung durch technologischen Fortschritt.

    Wichtig: Selbst für Unternehmen mit guter Bonität, die bisher bevorzugt auf Eigenfinanzierung gesetzt haben, kann es ratsam sein, die Vorteile alternativer Finanzierungsquellen zu nutzen.

    Denn Leasing, Pay-per-use & Co. können gerade in besonders herausfordernden Wirtschaftsphasen wie derzeit nicht nur zur Risikominderung beitragen, sondern auch die kurzfristige Reaktionsfähigkeit eines Unternehmens entscheidend stärken - und dadurch Geschäftspotenzial erschließen. Etwa indem sie es Unternehmen ermöglichen, auf unerwartete Marktchancen schnell mit dem Aufbau von Produktionskapazitäten reagieren zu können, ohne die wertvollen eigenen Kapitalreserven zu strapazieren oder auf kostspielige Bankkredite angewiesen zu sein.
  3. Aufschubentscheidungen genau abwägen: Bei weniger dringlichen Investitionen kann ein Aufschub zwar tatsächlich sinnvoll sein, um später von niedrigeren Zinsen zu profitieren. Zu beachten ist aber, dass die Zinsaussicht auch bei weniger zeitkritischen Investitionsvorhaben nur ein Faktor unter vielen ist. Eine Aufschubentscheidung sollte daher vor dem Hintergrund der spezifischen Wettbewerbssituation und der strategischen Ziele eines Unternehmens getroffen werden. Zudem sollten auch folgende Unwägbarkeiten nicht unterschätzt werden:

    Inflationsrisiken: Ein Wiederaufflammen der Inflation könnte Kreditkostenvorteile konterkarieren und die Rentabilität zukünftiger Investitionen unter dem Strich trotz niedrigerer Zinsen geringer ausfallen lassen. Denn in solch einem Szenario würde das Aufschieben von vermeintlich nicht zeitkritischen Investitionen am Ende trotz gesunkener Zinsen zu einer höheren Kostenbelastung führen, da die Preise für die zu finanzierenden Ausrüstungen und Dienstleistungen anziehen.

    Unsicherheit der Zinsentwicklung: Es besteht immer eine Unsicherheit bezüglich des Zeitpunkts und des Ausmaßes der Zinssenkungen. Unternehmen, die ihre Investitionspläne basierend auf prognostizierten Zinssenkungen aufschieben, laufen Gefahr, dass diese Änderungen später als erwartet eintreten oder weniger signifikant ausfallen.

    Auslaufende Subventionen und Förderprogramme: Wer Investitionen aufschiebt, riskiert auf womöglich fest eingeplante Fördergelder verzichten zu müssen. So hatte erst vor kurzem die Entscheidung der Bundesregierung für Aufsehen gesorgt, bei zahlreichen staatlichen Subventionen und Fördermaßnahmen für Unternehmen aufgrund der Sparzwänge des Bundes den Rotstift anzusetzen. Dazu gehören unter anderem die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft oder auch gestrichene Programme zur Unterstützung von Gebäudesanierungen.

    Gerade in einem Umfeld, in dem die Zinssätze für traditionelle Kredite hoch sind und die Zugänglichkeit eingeschränkt sein kann, stellt die strategische Nutzung von Fördermitteln eine nicht zu vernachlässigende Alternative dar, um finanzielle Herausforderungen zu überwinden und Wachstumschancen zu nutzen.  Denn die effektive Nutzung von Fördermitteln und Zuschüssen kann eine kostengünstige Refinanzierungsoption darstellen, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Projekte mit reduzierten Finanzierungskosten umzusetzen.

    Die Deutsche Leasing bietet hier spezialisierte Beratungsdienste an, um Unternehmen dabei zu unterstützen, sich durch das komplexe Geflecht an verfügbaren Förderprogrammen zu manövrieren. Diese Beratung reicht von der Identifizierung passender Fördermöglichkeiten über die Antragstellung bis hin zur Abwicklung der Fördermittel. Solche Förderprogramme können Zuschüsse, günstige Darlehen oder Bürgschaften umfassen, die speziell darauf ausgerichtet sind, Investitionen in Innovation, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Wachstum zu unterstützen.
  4. Externe Spezialisten konsultieren: Unternehmen sollten sich gerade im aktuell anspruchsvollen Zinsumfeld bei ihren Investitionsvorhaben und Finanzierungsentscheidungen von Fachleuten beraten lassen. So können etwa Expertenteams der Deutsche Leasing gerade mittelständische Unternehmen entscheidend dabei unterstützen, Kapitalmarktentwicklungen und ihre potenziellen Auswirkungen auf das eigene Geschäft besser zu verstehen. Das ist derzeit eine Voraussetzung dafür, um erfolgreiche Investitionsstrategien zu entwickeln, die sowohl auf kurzfristige Finanzierungskosten als auch auf langfristige Unternehmensziele abgestimmt sind.

Fazit

Trotz der Aussicht auf mittelfristig womöglich wieder etwas günstigere Finanzierungskonditionen nach der Zinswende durch die EZB ist es nicht zwangsläufig ratsam, wichtige Investitionsvorhaben hinauszögern. Statt sich jetzt nur auf vermeintlich sinkende Kreditkosten zu fokussieren, sollten gerade Mittelständler ihre individuelle Geschäftssituation umfassend analysieren, um bestmögliche Entscheidungen treffen zu können. Eine detaillierte Analyse der spezifischen Unternehmenssituation, inklusive der bisherigen Finanzierungsstrategie, des Wettbewerbsumfelds und der technologischen Anforderungen, ist essenziell.

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