Der Absatz umweltfreundlicher Elektrofahrzeuge stockt nach wie vor. Viele Handwerksbetriebe und Lieferdienste zögern, ihre Flotten umzustellen, obwohl attraktive staatliche Förderprogramme und eine stark verbesserte Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen. Während sich das Angebot an elektrischen Nutzfahrzeugen stetig vergrößert, halten sich Unternehmen aufgrund von Unsicherheiten über Kosten, Reichweite und Ladezeiten weiterhin zurück. Dabei wird der Druck, klimafreundlich zu handeln, immer größer – Kunden legen zunehmend Wert auf nachhaltige Lieferungen und Dienstleistungen. Der Umbau der Fahrzeugflotten hin zu Elektrofahrzeugen ist auch eine strategische Entscheidung für Unternehmen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wie Sie Ihren Fuhrpark in einem Umfeld des Wandels möglichst flexibel aufstellen und Ihre Carpolicy entsprechend ausrichten können, erklärt Ihnen unser Experte Jörg Thomassek, Senior Consultant Fuhrparkmanagement bei der Deutschen Leasing, in 5 kurzen Tipps:
Tipp 1: Mittel bis langfristig planen
„Diese Lieferschwierigkeiten machen den Markt so komplex. Lieferzeiten sind heute ein großes Thema. Sie liegen für einige Fahrzeuge zum Teil bei zwei Jahren oder länger, andere sind sehr schnell verfügbar“, erklärt Jörg Thomassek, Senior Consultant Fuhrparkmanagement bei der Deutschen Leasing. Daher empfiehlt der Experte Unternehmen, möglichst mittel- bis langfristig zu planen: „Unternehmen sollten frühzeitig dafür Sorge tragen, wenn sie ein Fahrzeug ersetzen müssen.“ Dabei sollen Fuhrparkmanager:innen flexibel vorgehen. Mit der Transformation der Automobilindustrie wird die Auswahl an Fahrzeugen und Antriebsarten größer.
Tipp 2: Flexibel bleiben
„Es ist nicht ratsam, eine feste Quote für den Anteil von Verbrenner- oder Elektrofahrzeugen festzulegen, weil sich das Umfeld praktisch täglich ändert“, sagt der Experte. Aber auch der Bedarf der Unternehmen hängt stark vom individuellen Bedarf ab. Es gibt Außendienstmitarbeiter:innen, die täglich lange Strecken fahren, dafür aber auch Mitarbeiter:innen im Innendienst, die kaum unterwegs sind. Ergänzend sollte, falls vorhanden, auch ein Fahrzeugpool entsprechend betrachtet, beziehungsweise berücksichtigt werden.
Was Unternehmen noch in ihre Überlegungen einbeziehen sollten: Insgesamt ist das Angebot an Elektrofahrzeugen so groß wie noch nie. Und auch die Ladeinfrastruktur ist nicht mehr das zentrale Hemmnis für Elektrofahrzeuge. „Mittlerweile hat sich die Infrastruktur mit 85.000 Normalladepunkte und mehr als 20.000 Schnellladepunkten verbessert“, sagt Thomassek.