Die Automobilbranche steckt im größten Umbruch ihrer Geschichte. Mit dem einen Bein steht sie noch in der alten Welt des Verbrennungsmotors, mit dem anderen schon in der neuen Welt der umweltfreundlichen Antriebe. Der Übergang ist in vollem Gang. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Fahrzeugflotten von Unternehmen wider. Dabei erleben sie derzeit viele Probleme mit ihrem Fuhrpark. Die Märkte sind viel anfälliger für Störungen in der Lieferkette. Das zeigt der Mangel an Chips. Die Globalisierung der Produktionsstätten wurde zu einem großen Problem während der Corona-Pandemie, weil Teile nicht produziert und geliefert werden konnten. Und die Engpässe halten auch aktuell an: Das zeigt der Stillstand der Produktion beim Elektroauto-Herstellers Tesla Ende Januar, weil Teile fehlten.
Wie Sie Ihren Fuhrpark in einem Umfeld des Wandels möglichst flexibel aufstellen und Ihre Carpolicy entsprechend ausrichten können, erklärt Ihnen unser Experte Jörg Thomassek, Senior Consultant Fuhrparkmanagement bei der Deutschen Leasing, in 5 kurzen Tipps:
Tipp 1: Mittel bis langfristig planen
„Diese Lieferschwierigkeiten machen den Markt so komplex. Lieferzeiten sind heute ein großes Thema. Sie liegen für einige Fahrzeuge zum Teil bei zwei Jahren oder länger, andere sind sehr schnell verfügbar“, erklärt Jörg Thomassek, Senior Consultant Fuhrparkmanagement bei der Deutschen Leasing. Daher empfiehlt der Experte Unternehmen, möglichst mittel- bis langfristig zu planen: „Unternehmen sollten frühzeitig dafür Sorge tragen, wenn sie ein Fahrzeug ersetzen müssen.“ Dabei sollen Fuhrparkmanager:innen flexibel vorgehen. Mit der Transformation der Automobilindustrie wird die Auswahl an Fahrzeugen und Antriebsarten größer.
Tipp 2: Flexibel bleiben
„Es ist nicht ratsam, eine feste Quote für den Anteil von Verbrenner- oder Elektrofahrzeugen festzulegen, weil sich das Umfeld praktisch täglich ändert“, sagt der Experte. Aber auch der Bedarf der Unternehmen hängt stark vom individuellen Bedarf ab. Es gibt Außendienstmitarbeiter:innen, die täglich lange Strecken fahren, dafür aber auch Mitarbeiter:innen im Innendienst, die kaum unterwegs sind. Ergänzend sollte, falls vorhanden, auch ein Fahrzeugpool entsprechend betrachtet, beziehungsweise berücksichtigt werden.
Was Unternehmen noch in ihre Überlegungen einbeziehen sollten: Insgesamt ist das Angebot an Elektrofahrzeugen so groß wie noch nie. Und auch die Ladeinfrastruktur ist nicht mehr das zentrale Hemmnis für Elektrofahrzeuge. „Mittlerweile hat sich die Infrastruktur mit 85.000 Normalladepunkte und mehr als 20.000 Schnellladepunkten verbessert“, sagt Thomassek.