Lübeck setzt mit 85 E-Bussen starkes Zeichen für klimafreundlichen ÖPNV
Umstieg auf E-Mobilität erfordert eine klare Finanzierungsstrategie
Viele reden von der Verkehrswende und den Vorzügen der E-Mobilität auch im Öffentlichen Personennahverkehr. Doch die Umstellung gerade von Bussen auf emissionsfreie Antriebe erfordert neben Worten auch Taten – und reichlich Kapital. Die Stadtwerke Lübeck Mobil (SWL mobil) stellen die eigene Flotte auf klimafreundliche Elektrobusse um. Nicht irgendwann, sondern ab sofort. Das ist ein Gesamtprojekt in Höhe von rund 55 Millionen Euro. Davon wurden bereits 37,4 Millionen nach Zuschüssen bis Ende 2023 finanziert. Zum allerersten Mal setzte die Stadtwerke Lübeck Mobil dabei auf die Deutsche Leasing AG. Überzeugt haben das Know-how der Deutschen Leasing und der Sparkasse zu Lübeck AG. Im Jahr 2025 wurden erneut rund 28 Millionen Euro über die Deutsche Leasing AG refinanziert.
Lesen Sie in diesem Artikel,
was bei der ÖPNV-Verkehrswende in Lübeck so beispielhaft gut läuft
und wie sich mit dem richtigen Plan auch große Investitionen in kurzer Zeit stemmen lassen.
Das Deutschland-Ticket zeigt Wirkung. Bereits 16 Prozent der Deutschen pendelten 2024 laut Statistischem Bundesamt mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ins Büro. Und auch für die Fahrten in die Innenstädte zum Einkaufen, für den Restaurant- oder Kinobesuch kommen häufig Bahn und auch Busse zum Einsatz. Den Vergleich mit Autos, in denen in vielen Fällen nur ein oder zwei Personen sitzen, gewinnen Busse um Längen. Sie bieten ungleich mehr Passagieren Platz beim Weg zum Büro oder in die City. Doch viele der gelenkigen Schwergewichte, die durch Deutschlands Straßen fahren, werden nach wie vor mit Diesel betankt – schlecht für die Feinstaubwerte vor Ort und das Weltklima generell.
EU-Plan: Bis 2035 müssen alle neuen Busse emissionsfrei sein
Nicht nur Privat-, Dienst- und Firmenwagen müssen daher emissionsfrei und elektrisch werden, sondern auch die Busse. Nach Plänen des Bundesministeriums für Verkehr soll bis 2030 jeder zweite Stadtbus in Deutschland elektrisch fahren. Auch der EU-Umweltrat forderte im Oktober 2023, dass 85 Prozent der neuangeschafften Stadtbusse bereits 2030 emissionsfrei sein müssen – und bis 2035 alle neuen Busse.
Die Herausforderung: Batterieelektrische Busse sind deutlich teurer als herkömmliche Fahrzeuge. Experten gehen vom bis zu Zweieinhalbfachen aus. Außerdem sind weitere Investitionen in die Ladeinfrastruktur und die Modernisierung der Betriebshöfe nötig. Die Bundes- und Landesregierungen, aber auch viele Kommunen unterstützen die lokalen Stadtwerke daher bei der ÖPNV-Mobilitätswende.
Wichtig sind für das Gelingen der ambitionierten Projekte auch verlässliche und kompetente Finanzierungspartner. Im Fall der Stadtwerke Lübeck Mobil hat das mit der Sparkasse zu Lübeck und der Deutschen Leasing an der Seite ideal funktioniert. Und tut es noch immer – denn die E-Wende in der Hansestadt ist im vollen Gange.
Für Nils Prehn, Leiter Finanzen der Stadtwerke Lübeck-Gruppe, war von Beginn an klar, was er sich für das ambitionierte Projekt wünscht: Nach Möglichkeit nur eine Bank, einen Ansprechpartner. Klare Zuständigkeiten eben. Denn an Komplexität mangelt es der Aufgabe nicht: „Wir finanzieren 85 Elektrobusse inklusive Ladeinfrastruktur und technischer Anlagen. Das ist für uns ein großes Investment“, sagt Nils Prehn.
Im Bereich E-Busse investieren die Stadtwerke Lübeck Mobil innerhalb von fünf Jahren – verteilt auf die Jahre 2023 bis 2027 – insgesamt knapp 66 Millionen Euro. Das allein ist bereits eine große Herausforderung, da in der Vergangenheit die Summen in diesem Bereich eher bei drei bis sechs Millionen Euro jährlich lagen. Hinzu kommt ein sehr sportlicher Zeitplan, der dennoch so flexibel sein muss, dass auch Veränderungen – beispielsweise bei Lieferzeiten der Busse oder der Infrastruktur – die geplante Finanzierung nicht gefährden. „Für uns war klar, dass wir für dieses Gesamtpaket kein kleinteiliges Projekt-Setup gebrauchen können, beispielsweise mehrere Banken, die sich dann auch noch untereinander abstimmen müssen“, sagt Prehn.
Sparkassen-Finanzgruppe: Eine für alles
Prehn suchte also den einen, geeigneten Finanzierungspartner. Und fand ihn im September 2021. Der entscheidende Vorschlag, auf die Deutsche Leasing als Expertin in der Sparkassen-Finanzgruppe für dieses Thema zu setzen, kam von der Sparkasse zu Lübeck AG, der Hausbank der Stadtwerke. Mit seinem Ansprechpartner dort, Richard Böttcher, verbindet ihn eine jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Aus den laufenden Gesprächen wusste ich bereits, dass beim Stadtverkehr diese große Investition ansteht“, sagt Böttcher, Unternehmens- und Kommunalkundenberater bei der Sparkasse zu Lübeck AG. „Ich habe empfohlen, dieses große Paket aus Bussen und Infrastruktur strukturiert zu finanzieren.“ Das Interesse war geweckt, die Detailarbeit konnte beginnen.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit dank kurzer Abstimmungswege
In weiteren Treffen und Abstimmungen wurde aus Interesse schließlich Überzeugung. Als Experte der Deutschen Leasing übernahm Meiko Nils Oeser, Gebietsleiter Großkunden Transport und Logistik bei der Deutschen Leasing, die Führungsrolle und das Management der notwendigen Schritte. Angefangen beim ersten Kennenlernen mit der Präsentation der Vorzüge der Finanzierungsstrukturierung, beispielsweise von der Anrechnung des öffentlichen Dienstleistungsauftrags und Nutzung von Fördermitteln, bei gleichzeitiger Schonung des Ratings bis hin zur Erstellung eines ersten vorläufigen Angebots, das die zentralen Vorgaben der Ausschreibung berücksichtigte. Auf dem Weg dorthin lagen regelmäßiger Austausch, ständige Anpassungen und kurze Abstimmungswege via Telefon und Videokonferenz. So entstand Vertrauen. „Die proaktive Steuerung und das große Know-how seitens der Deutschen Leasing brachte schon zu Beginn des Projektes für uns eine echte Arbeitserleichterung“, erinnert sich Prehn.
Die proaktive Steuerung und das große Know-how seitens der Deutschen Leasing brachte schon zu Beginn des Projektes für uns eine echte Arbeitserleichterung.
Nils Prehn, Leiter Finanzen der Stadtwerke Lübeck-Gruppe
Flexible Finanzierung bis Dezember 2027
Eine besondere Herausforderung war die vergleichsweise lange Investitionsphase von fünf Jahren – mit einem Gesamtvolumen von rund 66 Millionen Euro, das vollständig finanziert wird. „Für eine Bank ist diese lange Zeitspanne ausgesprochen anspruchsvoll – gerade mit Blick auf die Themen Kreditgenehmigung, Organisation von Fördermitteln oder Zinssicherung“, sagt Oeser. „Wir haben dann genau geschaut, wie wir all diese Aspekte unter einen Hut bekommen.“ Erschwerend kam hinzu, dass die Lieferungen der Busse sowohl an die SWL Mobil erfolgen sollte als auch an deren Tochter Lübeck Travemünder Verkehrsgesellschaft. Dies bedeutete eine zusätzliche Herausforderung beim Beantragen der Fördermittel.

Maßgeschneidertes Tranchen-Trio
Aus diesen Rahmenbedingungen entwickelten Oeser und sein Team eine maßgeschneiderte Finanzierungslösung für E-Busse und Ladeinfrastruktur. „Unser spezieller Ansatz besteht darin, dass wir die Gesamtsumme in Tranchen votieren und auszahlen“, sagt Oeser. So erhält der Kunde die notwendige Flexibilität, bereits gelieferte Objekte mitzufinanzieren – und auf eventuelle Verzögerungen bei Auslieferungen reagieren zu können. Auch Teilabrufe sind bei Bedarf möglich, ohne dass dafür ein zweiter Kredit benötigt wird. Die Basis bildete eine Finanzierung, in die Fördermittel für Nachhaltigkeit im ÖPNV eingebunden wurden. Der attraktive Zinssatz und die Flexibilität des Komplettpakets führten schließlich dazu, dass sich die Deutsche Leasing im Bieterverfahren durchsetzen konnte.
Gelungene Teamarbeit und Vertrauensvorschuss
„Ich empfinde diesen Zuschlag als großen Vertrauensvorschuss und Ansporn“, sagt Oeser. Häufig werde eben nur für ein Jahr ausgeschrieben. Doch hier hat der Kunde bewusst gesagt: Ich vergebe dieses enorm wichtige Projekt, die Elektrifizierung der Stadtwerke Lübeck Mobil, für drei Jahre an die Deutsche Leasing. Im weiteren Schritt erhielt die Deutsche Leasing auch für die anschließenden zwei Jahre den Zuschlag. Für Oeser ist dieser Erfolg ein Ausdruck gelungener Teamarbeit – von der Sparkasse zu Lübeck, dem Dealteam Fördermittel über das Kreditmanagement bis hin zur Rechtsabteilung und der Vertragssachbearbeitung.
Zinsen sichern und die nächste Tranche vorbereiten
Die ersten Tranchen wurden inzwischen wie vereinbart ausbezahlt. Für drei weitere Tranchen konnte im Mai 2025 bereits erfolgreich der Zinssatz über ein ganzes Jahr gesichert werden. „Bereits in den ersten Tranchen haben wir sehr schnell reagiert und dem Kunden trotz steigendem Zinsniveau attraktive Konditionen sichern können – und ihm so frühzeitig Planungssicherheit gegeben“, sagt Oeser. Dieses proaktive Agieren schätzt auch Prehn an der bisherigen Zusammenarbeit: Hier laufen die Planungen für die Zukunft bereits auf Hochtouren. „Im Anschluss an die Ausschreibung sind wir mit einem virtuellen Kick-off gestartet, um die bisherige Zusammenarbeit einzuordnen und die nächsten Schritte gemeinsam festzulegen“, erklärt Oeser. Und fährt fort: „Bei bereits eingedeckten Tranchen konnten wir frühzeitig Auszahlungen planen – so profitiert der Kunde neben gesicherten Zinsen von einer hohen Flexibilität.“
Hier haben wir sehr schnell reagiert und konnten dem Kunden trotz steigendem Zinsniveau günstige Konditionen sichern – und ihm somit Planungssicherheit geben.
Meiko Nils Oeser, Deutsche Leasing AG
Ob die bisherige Kooperation auch nach dem Jahresende 2027 und 85 E-Bussen plus Ladeinfrastruktur eine Fortsetzung findet, ist noch offen. Fest steht: Die Stadtwerke Lübeck Mobil investieren auch danach weiter in die Elektrifizierung des ÖPNV. „Für uns wird es auch nach 2027 weitergehen. In den darauffolgenden Jahren geben wir weiter hohe Summen für klimafreundliche Mobilität aus – und schreiben auch dieses Volumen wieder aus“, sagt Prehn. Ob es dann eine Neuauflage der Zusammenarbeit von Deutscher Leasing, Sparkasse zu Lübeck und dem Stadtverkehr gibt, wird die Zukunft zeigen.
Bei der ÖPNV-Finanzierung von Großprojekten in nachhaltige, umweltfreundliche Elektrifizierung kennen wir uns aus und wissen, was unsere Kunden bewegt – auch mit Blick auf die kommenden Jahre.
Meiko Nils Oeser, Gebietsleiter Großkunden Transport und Logistik, Deutsche Leasing AG
E-Mobilität: "Wir wissen, wie es geht“
„Bei der ÖPNV-Finanzierung von Großprojekten in nachhaltige, umweltfreundliche Elektrifizierung kennen wir uns aus und wissen, was unsere Kunden bewegt – auch mit Blick auf die kommenden Jahre“, sagt Oeser. Durch die EU Richtlinie „2009/33/EG über die Förderung sauberer und energieeffizienter Straßenfahrzeuge“ besteht in Zukunft ein hoher Investitionsbedarf am Markt. „Wir helfen bei der Strukturierung einer geeigneten Finanzierung, der Einbindung von Fördermitteln und der Umsetzung gern weiter. Das Tolle ist, dass wir durch unsere langjährige Erfahrung und die zahlreichen Referenzen in diesem Bereich durchaus selbstbewusst sagen können: Wir wissen, wie es geht.“