
„Doppelt nachhaltig“: Alte Busse in neuem Elektro-Gewand
Die Dresdner “Stadtrundfahrt” rüstet historische Doppelstockbusse auf E-Mobilität um
Erfahren Sie in unserem Artikel:
Die Stadt Dresden, Hauptstadt Sachsens, auch „Elbflorenz“ genannt, ist für ihre reiche Geschichte, beeindruckende Architektur und kulturellen Schätze bekannt. Dresden ist daher ein Magnet für Touristen: Allein im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete die Region Dresden Elbland 3,1 Millionen Übernachtungen.
Die Besucher können die Stadt zu Fuß, mit dem Rad, per Schiff oder per Doppeldecker-Bus mit der „Stadtrundfahrt“ erkunden: Sogenannte „Hop-On/Hop-Off“-Busse halten an insgesamt 22 Haltestellen an den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Führungen durch den Zwinger, den Fürstenzug und um die Frauenkirche sind im Ticket inbegriffen.
Hinter der „Stadtrundfahrt“ steht ein Familienunternehmen mit langer Tradition. Die Familie Blank hatte schon lange den Wunsch, die Flotte nachhaltiger zu betreiben. In der Vergangenheit wurde eine dieselbetriebene Busflotte für die Stadtrundfahrt eingesetzt. Deren Lärm und Emissionen stellten nicht nur eine Belastung für die Dresdner Innenstadt, sondern für die Umwelt insgesamt dar.

Busflotte der Dresdner „Stadtrundfahrt“ soll elektrifiziert werden
Seit dem Jahr 2007 suchte die Familie mit Pioniergeist daher nach Möglichkeiten, den Fuhrpark auf Elektromobilität umzustellen. Mit dem Ziel vor Augen, einen ersten Doppelstock-Bus elektrisch zu betreiben, suchte man den Austausch mit Forschungsinstituten sowie eine Möglichkeit, den Bus mit moderner Batterietechnologie auszustatten; jedoch vorerst ohne Erfolg.
Im Jahr 2015 unternahm die Familie einen neuen Anlauf, zunächst mit einer internen Machbarkeitsstudie. Sie ließ sich zudem von einem Elektrifizierungsexperten beraten. Schnell wurde deutlich: Der nötige Investitionsbedarf von deutlich über 1 Million Euro würde ohne Förderung nicht zu stemmen sein. Daher rüstete das Unternehmen die Busse zur Emissionsminderung zwischenzeitlich mit einem Abgasnachbehandlungssystem nach und konnte die Belastungen erheblich mindern.
Dann kam die COVID19-Pandemie und durch die ausbleibenden Touristen die Chance, sich dem Projekt „Elektrobus“ wieder intensiver zu widmen. Zur gleichen Zeit zeichnete sich im Sektor des Öffentlichen Nahverkehrs ein allgemeiner Trend zur Elektrifizierung ab. Zudem ist ein Szenario denkbar, in dem Konzessionen für den innerstädtischen Betrieb von Busflotten zukünftig bevorzugt an Unternehmen vergeben werden, die lärm- und emissionsfreie Antriebstechnologien nutzen.
Klar war: Zur Kulturstadt Dresden mit seiner jahrhundertelangen Geschichte würden nur historische Busse passen. Solche Busse, dazu mit Doppelstockwerk, etwa 80 Sitzplätzen und Elektroantrieb waren jedoch nicht auf dem freien Markt verfügbar.
Bildquelle: Stadtrundfahrt Dresden GmbH
Ambitionierte Pläne fordern kreative Lösungen
Jetzt wurde das Unternehmen kreativ. Die 40 Jahre alten Doppelstockbusse, die seit den 1990er Jahren für die „Stadtrundfahrt“ in Dresden genutzt wurden, waren ursprünglich als Linienbusse durch Berlin gefahren. Diese 25 dieselbetriebenen Busse sollten nun bis auf die Karosserie entkernt und dann für ein „drittes Leben“ vollständig neu ausgerüstet werden – von den Sitzen über die Haltestangen bis hin zu Elektroantrieb und Batterie. Bei der IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto & Verkehr, einer Tochter von VW und ursprünglich eine Ausgründung der TU Berlin, fand sich dann der gesamte Bausatz für die Neuausrüstung der Busse – inklusive Antriebsstrang, Achsen und Akkus, alles in Deutschland gefertigt. Der Einbau der Komponenten und die Revitalisierung erfolgte in Eigenleistung des Unternehmens „Stadtrundfahrt“.
Bund gewährt Fördermittel in Höhe von 80%
Die Gesamtinvestitionssumme für die Ausrüstung von 25 Elektrobussen beträgt knapp 12,5 Millionen Euro. Der durch die „Stadtrundfahrt“ beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gestellte Förderantrag wurde im Jahr 2022 mit einer Förderquote von 80% bewilligt; dabei war die „Stadtrundfahrt“ nahezu das einzige privatwirtschaftliche Unternehmen in dem Fördermitteltopf. Der Bund trägt damit Investitionskosten in Höhe von knapp 10 Millionen Euro.
Das Unternehmen muss jedoch jeden Bus vorfinanzieren und bekommt den Zuschuss erst nach Abschluss der Zahlungsmodalitäten gewährt. Aufgrund der hohen Vorfinanzierungskosten kann das Unternehmen die Flotte nur schrittweise ausrüsten. Eine kluge Finanzierungslösung kann die „Stadtrundfahrt“ dabei erheblich entlasten. Und hier kommt die Ostsächsische Sparkasse Dresden ins Spiel, mit der die Deutsche Leasing das Unternehmen gemeinsam mit einem Sale- and Mietkau-Back-Modell in der Vorfinanzierungsphase unterstützt.
Rolle der Deutschen Leasing
Deutsche Leasing und Ostsächsische Sparkasse unterstützten das Unternehmen bei der Umrüstung und Elektrifizierung von zwei ehemaligen Diesel-Bussen und entlastete das Unternehmen damit in der Vorfinanzierungsphase.
Die gewählte Finanzierungslösung war ein Sale-and-Mietkauf-Back-Modell mit einer Laufzeit von 60 Monaten. Der Finanzierungswert belief sich auf insgesamt 476.000 Euro.
Die beiden mit diesem Finanzierungsmodell umgerüsteten Elektro-Busse wurden im März 2024 in Betrieb genommen.

Die Deutsche Leasing hat uns in einer erfolgskritischen Phase entscheidend bei der Vorfinanzierung geholfen. Wir mussten zu diesem Zeitpunkt ein Investitionsvolumen von rund 1 Million Euro stemmen – ohne die Unterstützung der Deutschen Leasing hätten wir dies nicht realisieren können.
Geschäftsführerin der „Stadtrundfahrt“, Diana Maatz
Elektro-Flotte schützt das Klima und erhöht die Lebensqualität
Zu Jahresbeginn 2025 betreibt das Unternehmen in Dresden bereits sechs Elektro-Busse. Im Verlauf des Jahres 2025 sollen weitere 15 Busse fertiggestellt und zugelassen werden.
Von der Stadtbesichtigung per Bus ohne Lärm und schädliche Abgase profitieren die Besucher Dresdens ebenso wie die Anwohner und Anrainer der Innenstadt.
Durch die Aufbereitung und Wiederverwendung historischer Doppeldecker-Busse, deren Elektrifizierung und die Verbesserung der Lebensqualität der Dresdner Innenstadt ist dieses Projekt sogar dreifach nachhaltig.
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