
Chancen in den USA nutzen
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten läuft die Finanzierung stärker über den Kapitalmarkt
Deutsche Maschinen und Produkte genießen in den USA weiterhin einen erstklassigen Ruf. Mittelständische Unternehmen zeichnen sich durch erstklassiges Know-how in Nischenmärken aus. Das gilt ganz besonders im Maschinen- oder Anlagenbau. „Diese Form der Spezialisierung gibt es nicht in den USA. Das ist ein großer Vorteil für deutsche Unternehmen in den USA“, erklärt Florian Braun, Gebietsleiter Auslandsgeschäft bei der Deutschen Leasing. Maschinen- und Anlagenbauer sind aktuell die Branchen, in denen es Unternehmen bevorzugt in die Vereinigten Staaten zieht.
Und jene, die den Schritt ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten wagen, sind zufrieden mit ihrem US-Engagement. Das zeigt der „German American Business Outlook 2022“ der German American Chambers of Commerce. Dafür wurden Unternehmen befragt, die in den USA mit eigenen Tochtergesellschaften vertreten sind. Im Schnitt erwirtschaften sie dort mehr als 20 Prozent ihres Gesamtgewinns. 85 Prozent konnten ihren Absatz in den USA 2021 im Vergleich zum Vorjahr steigern. 77 Prozent haben Investitionen in den USA erhöht.
„Die Mittelstandsfinanzierung über Hausbanken ist in den USA nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Die Banken können die Produkte häufig nicht einschätzen und mit einem deutschen Jahresabschluss wenig anfangen.“
Florian Braun, Gebietsleiter Auslandsgeschäft der Deutsche-Leasing AG
Traditionsfirmen werden wie Start-up behandelt
Aber: Mittelständische Unternehmen müssen sich auf ein anderes Finanzierungsumfeld einstellen. „Die Mittelstandsfinanzierung über Hausbanken ist in den USA nicht so ausgeprägt wie in Deutschland“, erklärt Braun einen wichtigen Unterschied. Grundsätzlich würden sich deutsche Unternehmen schwertun, wenn sie in den USA eine Tochtergesellschaft ohne eigene Kredithistorie finanzieren wollen. „Sie werden im Prinzip behandelt wie ein Start-up. Die Banken können die Produkte häufig nicht einschätzen und mit einem deutschen Jahresabschluss wenig anfangen“, sagt Braun. Grundsätzlich sei die Unternemensfinanzierung viel kapitalmarktorientierter als in Deutschland. Laut einer Aussage des Vermögensverwalters Blackrock, ist die Wirtschaft in den USA nur zu 30 Prozent über Bankkredite finanziert und zu 70 Prozent über alternative Finanzierungsquellen wie den Kapitalmarkt oder Private Debt. In Deutschland ist das Verhältnis genau umgekehrt.
Genau hier kommt die Deutsche Leasing USA ins Spiel, wenn Unternehmen den Schritt über den großen Teich gehen. Weil sie die Maschinen und Produkte sowie die Bonität einer deutschen Muttergesellschaft einschätzen kann, kann sie Finanzierungskonzepte erstellen. So ging es auch Horst Walz, dem geschäftsführenden Gesellschafter von Ludo Fact. Als der Hersteller von Gesellschaftsspielen in den USA ein Werk aufbauen wollte, war das schwieriger als gedacht: „Wir haben in den USA keine Bank gefunden, die uns finanziert. Der Grund dafür war, dass wir in den USA keine Firmenhistorie nachweisen können“, erklärt Walz. Mithilfe der Deutschen Leasing konnte Ludo Fact Maschinen finanzieren und den Produktionsstandort in den USA aufbauen.

Reindustrialisierung als Ziel
Ein zentrales Thema ist die Wahl des Standorts. Viele Bundesstaaten und Countys, vergleichbar mit Landkreisen, machen neuen Unternehmen attraktive Angebote, wie zum Beispiel ein kostenloses Grundstück oder Steuererleichterungen. Doch wenn dort keine qualifizierten Arbeitnehmer verfügbar sind, ist das ein großer Nachteil. Die Nähe zu Kunden oder auch eine gute Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur, seien wichtige, nicht zu unterschätzende Faktoren, erklärt Braun. Die Distanzen in den USA sind ungleich weiter und die Logistik aus peripheren Lagen damit auch wesentlich teurer.
Die USA haben großes Interesse, industrielle Produktion ins Land zurück zu holen. In den vergangenen 50 Jahren schlossen viele Industriebetriebe in den USA. Bereits die Regierung von Barack Obama hatte sich zum Ziel gesetzt, die Vereinigten Statten zu reindustrialisieren. „Buy american“ ist also ein Slogan, der schon vor der Präsidentschaft von Donald Trump auf der Agenda stand. Das trifft auch deutsche Unternehmen. Sie bekommen Aufträge der öffentlichen Hand häufig nur, wenn sie zu einem wesentlichenTeil davon in den USA produzieren.
Die Deutsche Leasing USA berät Unternehmen bei allen Fragen der Investitionsfinanzierung. Über das umfangreiche Netzwerk kann sie als Mitglied des S-CountryDesks zudem bewährte Kontakte zu Juristen, Unternehmensberatern oder Steuerexperten vermitteln. Der S-CountryDesk ist das internationale Netzwerk der Sparkassen-Finanzgruppe, das deutschen Unternehmen bei allen Fragen rund um das Auslandsgeschäft behilflich ist. „Die formale Gründung eines Unternehmens ist in den USA einfacher und schneller als in Deutschland. Dabei ist die Wahl der Rechtsform jedoch eine Frage, die steuerlich erhebliche Folgen hat“, erklärt Braun. Eine gründliche Beratung zu den steuerlichen Rahmenbedingungen im Vorfeld ist also gut investiertest Geld.

Playbook: Resilienz in turbulenten Zeiten
In dem Playbook zeigen wir Ihnen drei konkrete Ansätze, wie sich Unternehmen mithilfe von Lieferkettentransparenz und Nearshoring kurz-, mittel- und langfristig resilienter gestalten und Abhängigkeiten verringern.
Große Unterscheide in der Business-Kultur
Zwar sind sich USA und Deutschland als Länder politisch sehr verbunden. Doch die Business-Kultur unterscheidet sich stark. Amerikaner sind in der Regel offene Gesprächspartner, diesich schnell begeistern lassen. „Der sehr freundliche, teils freundschaftlich anmutende Umgang wird von Deutschen jedoch gelegentlich missverstanden. Wenn es ums Geschäftgeht, sind Amerikaner in Verhandlungen knallhart“, berichtet Braun. Grundsätzlich genießen deutsche Unternehmen aber einen sehr guten Ruf. Empfehlungen spielen in den USA eine viel größere Rolle als in Deutschland. Von daher ist ein gutes Netzwerk ein wichtiger Faktor für einen erfolgreichen Markteintritt, erklärt Braun. Auch dabei kann die Deutsche Leasing USA Unternehmen bereits im Vorfeld unterstützen, etwa indem sie. Erfahrungswerte weitergibt, die andere mittelständische Kunden aus Deutschland oder Österreich bereits zuvor gemacht haben.
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