
So können sich Unternehmen stabile Strompreise sichern
Wer explodierenden Energiepreisen etwas entgegensetzen möchte, muss selbst aktiv werden.
Zum Beispiel drei oder viermal im Jahr und immer dann, wenn der Preis gerade niedrig ist. Den Zeitpunkt legt der Käufer selbst fest und gibt seinem Anbieter – viele Energieversorger bieten den Einkauf in Tranchen an – ein Signal, wann Strom gekauft werden soll und welche Menge. Die Konditionen richten sich nach einem zu verhandelnden Aufpreis auf den durchschnittlichen Börsenpreis des Vortags. Der Nachteil des Tranchenmodells: Jemand muss den Strommarkt regelmäßig beobachten, um günstige Zeitpunkte für den Einkauf zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

Planungssicherheit per PPA
Wer langfristig Planungssicherheit haben möchte, sollte sich mit sogenannten Power Purchase Agreements (PPA) befassen. Das sind Stromkaufverträge mit Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren oder sogar mehr, die Unternehmen mit großen Erzeugern erneuerbarer Energien schließen. „Im Rahmen solcher Vereinbarungen kann ein Unternehmen beispielsweise synthetisch Strom von einem Solarpark in der Region beziehen“, sagt Dr. Peer Günzel. Der Vertriebsleiter Infrastruktur & Versorgung bei der DAL Deutsche Anlagen-Leasing begleitet bereits seit einigen Jahren große Energieprojekte und PPAs. Damit schlügen Betriebe gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, erklärt er: „Durch den Erhalt der entsprechenden Herkunftsnachweise verbessern sie ihren grünen Fußabdruck - gerade durch den Bezug von regional nachhaltig erzeugtem Strom. Der weitere Vorteil: Der Strompreis ist für die Laufzeit des Projektes fest kalkulierbar und bezugssicher. Ein – wenn man sich den Energiemarkt heute anschaut – wichtiges strategisches Argument.“
Die einzige Einschränkung: Der Markt für PPAs ist noch relativ klein und wächst nur langsam. „Bei genehmigten Projekten im Bau führen die gestörten Lieferketten und die schleppende Versorgung mit Bauteilen zu Verzögerungen“, weiß Günzel. Auch der zeitliche Aufwand für Genehmigungen, Trassen, Netzeispeisung und -reservierung werde oft unterschätzt. „Läuft das Projekt erst einmal, gibt es allerdings eher überschaubare Risiken“, sagt der Experte.
Experten für komplexe Energieprojekte
Günzel und sein Team räumen diese Stolpersteine für Kunden aus dem Weg, auch, wenn Unternehmen den Königsweg beschreiten. Dieser trägt das Kürzel IPP, es steht für Independent Power Producer. Zu solchen werden Konzerne und große energieintensive Mittelständler, wenn sie einen eigenen großen Solarpark realisieren. Für eine Leistung von 100 Megawatt fallen derzeit Investitionskosten von 60 bis 70 Millionen Euro an. Doch es gibt Möglichkeiten, das Eigenkapital der Unternehme zu schonen. „Der Großteil der Investition kann – in Abhängigkeit der geplanten Cash Flows, beziehungsweise der Profitabilität des Projekts, über eine langfristige Fremdfinanzierung durch die DAL dargestellt werden. Dabei finanziert sich der Schuldendienst aus den Erträgen des Projekts oder den eingesparten Stromkosten“, erklärt Günzel.
Darüber hinaus hilft die DAL dabei, die Projekt- und Finanzierungsstruktur zu optimieren und – wo möglich – Fördermittel einzubinden. Als einer der ersten Akteure in diesem noch relativ jungen Segment berät und begleitet die DAL führend unterschiedliche Akteure nachhaltiger Energieerzeugung: vom Projektierer über Betreiber und Investoren bis zu PPA-Abnehmern. IPPs und PPAs seien allerdings nichts „was Sie mal eben so als Mittelständler oder Großunternehmen über Nacht auf die Beine stellen“, stellt Günzel klar. „Da braucht man Partner, die einen bei der Projektierung und Finanzierung beraten und begleiten.“
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