
Mehr Resilienz: Die EU setzt neue Prioritäten
Welche Chancen sich für Unternehmen ergeben
Die EU justiert ihre politischen Prioritäten neu: Wirtschaftliche Resilienz und Sicherheit rücken stärker in den Fokus – eine Anpassung, die Europa auf die zunehmenden geopolitischen und -ökonomischen Herausforderungen vorbereiten soll. Für Unternehmen eröffnet sich ein neues Spielfeld mit weniger administrativen Hürden, einer stärkeren Förderung von Innovationen und technologischem Fortschritt sowie neuen Wachstumsmöglichkeiten.
Erfahren Sie in unserem Artikel:
- Die Europäische Union setzt künftig stärker auf wirtschaftliche Resilienz und Verteidigungsfähigkeit, um sich gegen geopolitische und ökonomische Herausforderungen zu wappnen.
- Mit Milliardenbeträgen für Sicherheit, Digitalisierung, KI und nachhaltige Infrastruktur schafft die EU ein innovationsfreundliches Umfeld. Auch mittelständische Unternehmen können jetzt gezielt in zukunftsweisende Technologien investieren und von Förderprogrammen wie „Digitales Europa“ profitieren – und sich so neue Geschäftsfelder zu erschließen und einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Die Europäische Union plant Investitionen von bis zu 800 Milliarden Euro in den Verteidigungssektor – darunter gemeinsame Beschaffungsmechanismen und innovative Finanzierungsinstrumente wie EU-gestützte Darlehen. Diese Maßnahmen sollen die Abhängigkeit von externen Anbietern verringern und gleichzeitig europäische Lieferketten stärken. Auch die gesamte Binnenwirtschaft soll davon profitieren: „Der Aufbau einer starken und resilienten europäischen Verteidigungsindustrie wird die Wettbewerbsfähigkeit Europas fördern sowie regionale Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum vorantreiben“, betont die EU-Kommission.
Die EU verringert damit die vormals einseitige Dominanz des Green Deals als Leitmotiv ihrer politischen Vorhaben. Die EU rückt damit wirtschaftliche und technologische Resilienz stärker in den Fokus, um Europa besser auf die aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen vorzubereiten. Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Ziel, wird aber zunehmend als Teil einer ausgewogenen Strategie betrachtet, die künftig sowohl Widerstandsfähigkeit als auch Klimaschutz miteinander verbindet.
Weniger Bürokratie und Förderung technologischer Innovationen als Wachstumstreiber
Parallel zu den aktuellen sicherheits- und wirtschaftspolitischen Weichenstellungen hat die EU in den vergangenen Wochen wichtige Änderungen an bestehenden Regularien vorgenommen, die darauf abzielen, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern – und so die Resilienz der Privatwirtschaft zu stärken. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) profitieren von diesen Anpassungen, da sie die Anforderungen vereinfachen, den Verwaltungsaufwand reduzieren und gleichzeitig neue Chancen eröffnen. Im Fokus stehen dabei die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), das Lieferkettengesetz (CSDDD) und die grüne Taxonomie.
Hier gilt es sicher noch das richtige Maß und Tempo zu finden. Denn gleichzeitig warnen – was die nachhaltige Ausrichtung von Unternehmen angeht - Expertinnen und Experten bereits vor den Folgen möglicher Fehlentscheidungen und eines drohenden Rückschritts bei Nachhaltigkeitsvorhaben und in der Klimapolitik. Michael Otto, Präsident der Stiftung und Ehrenvorsitzender der Otto Group, bringt es auf den Punkt: „Ohne eine zügige Transformation verliert der Standort immer weiter an Wettbewerbsfähigkeit.“
Neue Chancen für expansionswillige Unternehmen
Doch die neu justierten wirtschafts- und sicherheitspolitischen Leitplanken der Europäischen Union eröffnen nicht nur Herausforderungen, sondern auch enorme Chancen: Unternehmen profitieren von regulatorischen Erleichterungen und Förderprogrammen, gleichzeitig können freiwerdende Kapazitäten gezielt in die Erschließung neuer Geschäftsfelder, technologische Innovationen oder in Forschung und Entwicklung investieren.
So bietet die verstärkte Förderung von Schlüsseltechnologien wie künstlicher Intelligenz (KI), Quanten- und Biotechnologie in Europa Unternehmen enorme Potenziale. Sie können ihre Geschäftsfelder erweitern, in zusätzliche Geschäftsfelder expandieren und gezielt von neuen Fördertöpfen profitieren. Ab 2025 stellt die EU-Kommission beispielsweise fast zwei Milliarden Euro aus den Programmen „Digitales Europa“ und „Horizont Europa“ für KI bereit. Darüber hinaus fließen langfristig 134 Milliarden Euro aus der „Aufbau- und Resilienzfazilität“ in die Digitalisierung – ein klares Signal für die Priorität technologischer Innovationen.
Einige Branchen dürften dabei besonders von den politisch vorangetriebenen Digitalisierungsvorhaben profitieren. Frankreich plant beispielsweise, rund 170 Millionen Euro in präventive Gesundheitsinnovationen zu investieren – ein Bereich mit großem Wachstumspotenzial. Ähnliche Programme werden auf EU-Ebene initiiert, um technologische Fortschritte voranzutreiben und Wettbewerbsvorteile in der medizinischen Versorgung zu stärken. Für expansionswillige Firmen ergeben sich hier vielversprechende Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt. Nachhaltigkeit bleibt weiterhin Priorität.
Zusätzliche Geschäftsfelder ausloten und erweitern
Gleichzeitig eröffnen sich Chancen in weiteren technologieintensiven Bereichen wie Cybersicherheit und digitalisierungsgetriebener Resilienz. Auch hier können Unternehmen von steigenden Investitionen profitieren, da die EU mit ihren sich verändernden politischen Prioritäten neue Geschäftsmöglichkeiten schafft. Wer frühzeitig auf diese Entwicklungen reagiert, sichert sich Wettbewerbsvorteile und erschließt Wachstumspotenziale.
Insbesondere Unternehmen, die international agieren oder in kritischen Sektoren wie Energie, Rohstoffe und Technologie tätig sind, sehen sich durch die Neuausrichtung der EU-Politik gleichzeitig aber auch einer zunehmend komplexeren und riskanten Handelslandschaft gegenüber. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind eine gezielte Neubewertung der Risiko-Management-Strategien und bei Bedarf die entschlossene Anpassung von Geschäfts- und Investitionsstrategien unerlässlich.
Nachhaltige Transformation bleibt weiterhin ein zentrales Thema
Das Ziel, die europäische Energieunabhängigkeit zu erhöhen und die hierfür benötigte technologische und strukturelle Infrastruktur zu schaffen bleibt weiterhin im Fokus der EU. Genau dieser Zielsetzung folgt der 2025 eingeführte „Clean Industrial Deal“ . Er wird von konkreten Gesetzesinitiativen begleitet, die darauf abzielen, die Dekarbonisierung der Industrie zu beschleunigen, Investitionen in saubere Technologien zu stärken, die Energieinfrastruktur zu verbessern und digitale und grüne Kompetenzen zu fördern. Dafür plant die EU die Investition von mehr als 100 Mrd. EUR.
Fazit: Die neue EU-Strategie bietet viele Chancen und erfordert entschlossenes Handeln
Die erweiterte Fokus der EU-Wirtschaftspolitik eröffnet auch mittelständischen Unternehmen Chancen, sich zukunftssicher aufzustellen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Wer jetzt Innovationen gezielt vorantreibt und seine eigene nachhaltige Transformation weiter verfolgt, kann nicht nur von regulatorischen Erleichterungen, sondern auch von vielversprechenden Wachstumsimpulsen in Deutschland und der gesamten Europäischen Union profitieren.
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