Digitaler Impfstoff mit Zukunftswirkung
Dass die Welt heute digitaler ist, als noch vor einem Jahr macht sich nahezu überall bemerkbar. Shopping, Schule und Sport, all das fand – und findet zum Teil noch – über mehrere Lockdowns hinweg vor Bildschirmen statt. Auch die Arbeit selbst wurde – wo möglich – vom Büro ins Homeoffice verlagert. Für die Unternehmen war das zunächst eine Belastung, auch mussten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst zurechtfinden. Heute ist es geübte Normalität, vom Frühstückstisch ein paar Schritte ins Arbeitszimmer zu gehen oder, je nach verfügbarem Platz, den Laptop dort aufzuschlagen, wo eben noch der Frühstücksteller stand.
Nach über einem Jahr Pandemie werden die Veränderungen meist positiv bewertet. Manche vergleichen die Digitalisierung gar mit einem Corona-Impfstoff für die Wirtschaft
. So sieht es Professor Irene Bertschek, die den Forschungsbereich digitale Ökonomie am Mannheimer ZEW – Leibniz-Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung leitet und Ökonomie der Digitalisierung an der Justus-Liebig-Universität Gießen lehrt. Drei Faktoren seien während des ersten Lockdowns für mittelständische Unternehmen entscheidend gewesen:
- die Fähigkeit das eigene Produkt- oder Serviceangebot anzupassen
- die Möglichkeit Distanz zu wahren, beispielsweise durch den Einsatz von Robotern in der Produktion oder eben durch Homeoffice und
- für Kunden und Partner sichtbar zu bleiben.
Allen drei Überlebensstrategien seien durch die Digitalisierung begünstigt worden, so Bertschek.