
Auslandsmarkt Polen im Fokus
Im Osten viel Neues
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Welche Standortfaktoren Polen besonders attraktiv für deutsche Unternehmen machen
- Wie Mittelständler besonders schnell und erfolgreich im Nachbarland Tritt fassen
Viele mittelständische Unternehmen aus Deutschland geben zurzeit ihr Auslandsgeschäft auf. Waren 2022 noch rund 880.000 der rund 3,8 Millionen Mittelständler im Ausland aktiv, waren es ein Jahr später nur noch 763.000. Das zeigt eine Analyse der staatlichen Förderbank KfW. Der Anteil grenzüberschreitend tätiger Mittelständler sank demnach von rund 23 auf 20 Prozent und liegt unter dem langjährigen Durchschnitt vor der Corona-Krise. „Die Rahmenbedingungen für den Außenhandel haben sich deutlich verschlechtert“, sagt KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher. Die vielen geopolitischen Spannungen lassen die langen Jahre und Jahrzehnte so erfolgreichen deutschen Exportmotor stottern.
Dabei liegt das Gute doch so nahe: Frankreich und die Niederlande sind traditionell wichtige Handelspartner für Firmen aus Deutschland. Daneben hat gerade in den vergangenen Jahren ein anderer Standort im Osten Europas rasant an Bedeutung gewonnen als Absatzmarkt und Destination für Direktinvestitionen. Die Rede ist von Polen.
In nur 20 Jahren hat sich Polens Bruttoinlandsprodukt verdoppelt
Zwar ist das Land wirtschaftlich gespalten in dynamische Städte und eher ländliche Regionen mit Aufholbedarf. Doch diese Zweiteilung gibt es auch in Deutschland oder Italien. Unter dem Strich ist Polen seit geraumer Zeit auf der Überholspur. Platz sechs unter allen europäischen Volkswirtschaften und Platz 21 im weltweiten Vergleich sind das Resultat der guten Arbeit der vergangenen Jahre. Die polnische Wirtschaft wächst deutlich schneller als der EU-Durchschnitt und zeigt sich krisenresistent. Im Zeitraum 2004 bis 2023 hat sich das reale Bruttoinlandsprodukt in etwa verdoppelt. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt gab es im selben Zeitraum ein Plus von 27 Prozent, in Deutschland waren es sogar nur 25 Prozent.
Exportgeschäft mit Polen ist für Deutschland größer als das mit China
Mit seinen 38 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist Polen heute der größte Absatzmarkt in Ostmitteleuropa. Für Deutschland war Polen nach im Oktober 2025 veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts 2024 der viertwichtigste ausländische Handelspartner – nach den USA, Frankreich und den Niederlanden. Aber vor China, Italien oder Großbritannien. Umgekehrt ist Deutschland für Polen selbst Wirtschaftspartner Nummer eins. Der Anteil des Exports am polnischen Bruttoinlandsprodukt liegt bereits bei mehr als 60 Prozent – drei Viertel davon gehen in andere Staaten der EU, meldet die Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer.
Nach Auffassung der Kammer gibt es in unserem östlichen Nachbarstaat eine hohe Wertschätzung gegenüber Waren und vor allem Maschinen „Made in Germany“. Doch deutsche Unternehmen schätzen Polen nicht nur als Absatzmarkt, sondern im verstärken Maße auch als Standort für Direktinvestitionen. Nach Zählungen der Außenhandelskammer sind bereits mehr als 6.000 deutsche Firmen in Posen, Breslau oder Warschau aktiv. Große deutsche Player wie Siemens, Bosch, Trumpf und Dürr, aber auch viele mittelständische Unternehmen sorgen nach Berechnungen der Außenhandelskammer für zehn Prozent des polnischen Bruttoinlandsprodukts und stellen in Polen etwa 1,5 Millionen Arbeitsplätze.
Deutsche Leasing mit mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung auf dem polnischen Markt
„Polen ist seit jeher ein starker Standort für klassische Industrien – von der Metallbearbeitung bis hin zu Möbeln. Wegen der räumlichen Nähe zu Deutschland ist das Land auch bei deutschen Firmen aus der Transport- und Logistikbranche sehr gefragt“, sagt Monika Siemion, Head of Sales Prokurent bei der Deutschen Leasing Polska am Standort in Polen. Sie betreut bereits seit rund 20 Jahren in den polnischen Posen deutsche Mittelständler bei deren Expansion in ihrem Geburtsland.
Heute punktet Polen bei Investoren längst mit mehr Vorzügen als seiner legendären Handwerks- und Mechanik-Kompetenz. Zu den Topbranchen bei ausländischen Direktinvestitionen im vergangenen Jahr gehörten laut Außenhandelskammer der IT-Sektor, E-Mobilität, Forschung und Entwicklung, Elektronik, Lebensmittel sowie erneuerbare Energien.
In Sachen Berufsausbildung spielt Polen längst in der europäischen Spitzenklasse: Die Ausbildung an Berufsschule und Technikum orientiert sich mit Patronatsklassen, Praktika und dualen Lernangeboten an der dualen Ausbildung in Deutschland. „Der Arbeitsethos der Menschen ist bemerkenswert, ihre Motivation hoch“, sagt David Schröder. Der Senior Manager International Sales der Deutsche Leasing berät Firmenkunden aus Nord- und Ostdeutschland seit Langem beim „Going East“. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung leistet jede Polin und jeder Pole im Jahr fast 1.770 Arbeitsstunden – das sind mehr als 400 Stunden mehr als im bundesdeutschen Schnitt. Ursachen dafür sind eine höhere Wochenarbeitszeit und eine deutlich niedrigere Teilzeitquote besonders unter Frauen in Polen. Das Verhältnis von Frauen und Männern in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen ist nahezu ausgeglichen.
Fachkräftemangel? Unbekannt. Während deutsche Firmen im eigenen Land oft händeringend nach talentiertem Personal suchen, ist das in Polen kein Thema. Unser östlicher Nachbar ist längst kein Auswanderungsland mehr. Die starke Zuwanderung aus Osteuropa – allen voran aus der Ukraine und aus Belarus – stützt den Arbeitsmarkt.
So wird die Auslandsfinanzierung zum Erfolg
Deutsche Unternehmen, die erstmals in Polen aktiv werden wollen oder bestehende Produktionsanlagen erweitern möchte, können sich nicht nur auf motivierte und zahlenmäßig viele, sondern auch auf oft sehr junge und bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stützen. „Die meisten Polinnen und Polen sprechen sehr gutes Englisch – und viele verfügen auch über Deutschkenntnisse“, sagt Schröder. Angesichts dieser Standortbedingungen ist es kein Wunder, dass deutsche Firmen in Polen nicht nur ihre Waren verkaufen möchten, sondern auch Produktionsstätten errichten. David Schröder schätzt den Anteil der Direktinvestitionen an allen Investitionen deutscher Unternehmen in Polen auf rund 80 Prozent.
Damit eine Investition in einem fremden Markt wie Polen zum Erfolg wird, braucht es einen klaren Fahrplan und die richtige Taktik. Erfolgreiche Auslandsfinanzierungen deutscher Unternehmen erfordern mehr als nur Kapital – sie basieren auf strategischer Vorbereitung und lokaler Expertise.
Entscheidend sind sechs Faktoren:
- Erstens sollten Unternehmen frühzeitig eine Kredithistorie im Zielland aufbauen, um Vertrauen bei lokalen Partnern und Banken zu schaffen.
- Zweitens gilt es, rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen zu kennen – etwa notarielle Beglaubigungen oder Sprachvorgaben bei Verträgen.
- Drittens helfen maßgeschneiderte Finanzierungsmodelle wie Leasing oder Mietkauf, Risiken zu minimieren.
- Viertens sollten Bilanz- und Haftungsrisiken durch lokale Beratung frühzeitig erkannt und vermieden werden.
- Fünftens lohnt sich die Nutzung lokaler Förderprogramme, die oft unterschätzt werden.
- Und sechstens: Kulturelle Unterschiede ernst nehmen – sie beeinflussen Geschäftsbeziehungen maßgeblich. Mit einem erfahrenen Partner wie der Deutschen Leasing lassen sich diese Herausforderungen gezielt meistern.
Die Deutsche Leasing und die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe unterstützen diese Investitionen mit einer Vielzahl von Finanzierungsangeboten, abgerundet durch die zahlreichen Förderprogramme auf europäischer Ebene. Doch auch die klassische Absatzfinanzierung gehört zum Angebot. Durch die jahrzehntelange Markterfahrung bieten Monika Siemion, David Schröder und ihre Teams deutschen Unternehmen „keine Produkte von der Stange“, sondern maßgeschneiderte Finanzierungen und punkten überdies mit besten Kontakten zu polnischen Unternehmern und Behörden vor Ort.
Życzymy udanych interesów!*
*Deutsch: Auf gute Geschäfte!
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