Der St. Galler Business Model Navigator unterstützt Firmen bei der Entwicklung und Realisierung innovativer Geschäftsmodelle.
Die Fähigkeit, innovative Geschäftsmodelle entwickeln zu können, ist längst eine Kernvoraussetzung für langfristige Wettbewerbsfähigkeit geworden. Was aber macht ein erfolgreiches Geschäftsmodell aus? Mit dem St. Galler Business Model Navigator (BMN) haben Prof. Dr. Oliver Gassmann, Prof. Dr. Karolin Frankenberger und Dr. Michaela Czsik in jahrelanger Zusammenarbeit mit Firmen aus verschiedensten Industrien ein einfaches, aber ganzheitliches Modell entwickelt, das die verschiedenen Dimensionen eines Geschäftsmodells abbildet.
Vier Kernfragen stehen dabei im Zentrum:
- Wer sind unsere Zielkunden?
Welche spezifischen Bedürfnisses oder Probleme haben Sie?
- Was bieten wir den Kunden an?
Welches Nutzenversprechen können wir geben? Was bieten wir dem Zielkunden konkret an und welche Leistungen könnten ihm von Nutzen sein?
- Wie stellen wir die Leistung her?
Welche Prozesse und Aktivitäten brauchen wir innerhalb der Wertschöpfungskette, um dem Zielkunden das Nutzenversprechen anbieten zu können?
- Wie wird Wert erzielt?
Welche Ertragsmechanik, welche Kostenstruktur und Umsatzmechanismen nutzen wir, um das Geschäftsmodell finanziell überlebensfähig zu machen?
Über diese vier Dimensionen lässt sich jedes Geschäftsmodell beschreiben. Verändern sich mindestens zwei davon, handelt es sich um eine Geschäftsmodellinnovation. Dabei ist es entscheidend, dass jeder Geschäftsmodellinnovation sowohl die Generierung als auch das Abschöpfen von Wert zugrunde liegt. Denn viele Innovatoren konzentrieren sich primär darauf, Wert für Kunden zu schaffen, und versagen darin, den geschaffenen Wert für sich nutzbar zu machen.
Geschäftsmodellinnovationen folgen festen Mustern
Über einen Zeitraum von fünf Jahren haben die St. Galler Wissenschaftler über 250 innovative Firmen auf Basis der beschriebenen Geschäftsmodelldefinition analysiert und deren erfolgreiche Geschäftsmodelle miteinander verglichen. Mit einer bedeutenden Erkenntnis: Über 90 Prozent aller Geschäftsmodellinnovationen konnten durch 55 Geschäftsmodellmuster abgebildet werden. Das Rad wurde also nicht jedes Mal neu erfunden, sondern Bewährtes wiederverwendet. Dabei waren besonders die Firmen erfolgreich, welche Geschäftsmodelle nutzten, die bereits in anderen Industrien erfolgreich waren und damit der eigenen Branchenlogik entflohen.