Wir Menschen sind Teil eines globalen Ökosystems, das wir beeinflussen. Das ist nicht erst bekannt, seitdem sich die damals 15-jährige Greta Thunberg in der Sommerhitze des Jahres 2018 erstmals mit einem Protestplakat in der Hand vor den schwedischen Reichstag in Stockholm stellte. Ozonloch, saurer Regen, Gewässerverschmutzung, Artensterben, Überfischung, Massentierhaltung und auch die globale Erwärmung bestimmten seit Jahrzehnten immer wieder einmal kurzzeitig die öffentliche Diskussion. Seit 1988 existiert auch der zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen der Vereinten Nationen, in Deutschland oft „Weltklimarat“ genannt. Doch seine fünf Sachstands- und zwölf Sonderberichte, die er seitdem herausgegeben hat, führten nie zu einer nachhaltigen öffentlichen Debatte. Das ist jetzt anders. Die Diskussion darüber, wie erheblich die Veränderungen sind, die Menschen im globalen Ökosystem verursachen, und was das für ihre Zukunft bedeutet, haben an Intensität zugenommen und sind endgültig im Mainstream angekommen.
Was ein Ökosystem überhaupt ist, erklärt die Definition der Vereinten Nationen. Demnach ist ein natürliches Ökosystem „ein dynamisches, komplexes System aus Pflanzen, Tieren, Mikroorganismen und unbelebter Umgebung, die gemeinsam in Wechselwirkungen stehen und eine funktionale Einheit bilden“. Wie groß es sein muss, ist dort nicht festgelegt. Ein kleiner Tümpel kann ebenso ein Ökosystem sein wie ein einzelner Wald, ein Ozean oder die gesamte Erde. In kleinerem Umfang ist den Menschen schon lange bewusst, dass sie die Natur nicht nach Belieben nutzen können, sondern die Macht haben, im besten Fall gestaltend, im schlechtesten Fall zerstörend zu wirken.