Tipp 1: Die 333-Teile-Regel
Die Amerikanerin Courtney Carver hat das Projekt 333 erfunden. Ihre Empfehlung ist ganz einfach: Beschränken Sie Ihre Garderobe für 3 Monate auf 33 Teile. Unterwäsche und Sportbekleidung zählen nicht, sondern nur Dinge wie Hose, Jacke, Hemd und Schuhe sowie Accessoires, also Gürtel, Geldbeutel und Sonnenbrille. Die Idee ist, eine 33-teilige Garderobe zusammenzustellen, die für die Dauer von drei Monaten funktioniert. Alles andere kommt in einen gut verschlossenen Karton in den Keller.
bemorewithless.com/project-333/
Tipp 2: Ignorieren Sie die stumme To-do-Liste
Der Japaner Fumio Sasaki hat aus der (Platz) Not in seinem Heimatland eine Tugend gemacht. In seinem Buch „Das kann doch weg!“ beschreibt er in 55 Tipps, wie ein minimalistisches Leben gelingen kann. Dazu gehört vor allem, seinen persönlichen Besitz zu reduzieren, denn alles, was man hat, schiebt sich ständig von selbst in den Fokus des Bewusstseins: auf die „stumme To-do-Liste“. Sasaki gab alles weg: Bücher, DVDs, Möbel und persönliche Erinnerungsstücke, die er allerdings vorher fotografierte und die Bilder auf seinem Laptop speicherte: „Ich trennte mich von zahllosen Dingen, von denen ich viele jahrelang besessen hatte. Und trotzdem lebe ich jetzt glücklicher.“ Über sein neues, minimalistisches Leben hat Sasaki ein Buch geschrieben, das auch auf Deutsch erhältlich ist.
Tipp 3: Anti-Shopping mit der Korbmethode
Statt einer Einkaufstasche nehmen Sie sich einen Wäschekorb oder einen ähnlich großen Behälter und stöbern in Ihrer eigenen Behausung. Anders als beim Einkaufen, legen Sie aber nur die Dinge in den „Warenkorb“, die unnötig sind. Wiederholen Sie die Anwendung dieser Methode eine Woche lang in verschiedenen Räumen ihrer Wohnung oder Ihres Hauses und staunen Sie, wie viel Platz Sie am Ende gewonnen haben werden.
Tipp 4: Gewinnen Sie Klarheit bei Ihren Finanzen
Werner Tiki Küstenmacher versucht mit seinem Projekt „simplify“ zu zeigen, dass das Verhältnis zu Geld ein Aspekt der Persönlichkeit darstellt, der in positiver Weise entwickelt werden kann. Auf seiner Webseite findet sich dazu eine Vielzahl von Hilfestellungen, die auf den ersten Blick geradezu banal scheinen: „Sehen Sie einmal jährlich alle Kontoauszüge durch und hinterfragen Sie alle regelmäßigen Abbuchungen.“ Oder: „Senken Sie Ihren täglichen Verbrauch.“ Auf den zweiten Blick wird klar, dass es genau diese einfachen Mittel sind, die im Alltag genauso vergessen werden wie die berühmten 5 Minuten Sport täglich, die für die Gesundheit und persönliche Fitness so überaus nützlich wären.
Auf simplify.de
gibt es zahllose Tipps in Form von Texten, Videos und Podcasts.
Tipp 5: Das Gegenteil von Wegwerfen ist Reparieren
Hier steht nicht Weniger-Haben, sondern der nachhaltige Umgang mit dem eigenen Besitz im Vordergrund. Die Grundlage der Idee ist aber ähnlich: eine kritische Haltung zur Konsumgesellschaft. Als die niederländische Umweltjournalistin Martine Postma 2009 den ersten Reparaturtreff in Amsterdam organisierte, startete sie einen neuen Trend, der sich heute durch aktuell 687 sogenannte Reparatur- Cafés auch in Deutschland manifestiert. Dort werden laut einer Statistik der Reparatur-Initiativen vorwiegend Elektro- und Haushaltsgeräte repariert. Die Schonung der Ressourcen lässt sich einfach durch die Ersparnis an CO₂- Verbrauch ausdrücken. Wer beispielsweise einen Wasserkocher reparieren lässt, spart über 4 Kilogramm des Gases bei der Produktion und über 40 Kilogramm beim Abbau der zur Produktion notwendigen Bodenschätze.
repaircafe.org/de
reparatur-initiativen.de
Tipp 6: Minimieren Sie Geräusche
Ein Minimalisten-Tipp der etwas anderen Art: Wer viel im Flugzeug oder im Zug unterwegs ist und sich nicht vom Dröhnen der Turbinen oder Motoren ablenken lassen will, sollte sich Noise-Cancelling-Kopfhörer zulegen. Mit aktiver Lärmkompensation wird dort ein Gegenschall erzeugt, der das störende Geräusch durch Interferenzen beseitigt. Legendär unter diesen Kopfhörern ist der kabellose Bose QuietComfort 35, in Tests schneiden der Sony WH1000XM3 und der Sennheiser PXC 550 Wireless auch gut ab. Alle drei kosten um 300 Euro.
Autor: Michael Hasenpusch, Redaktionsteam