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Gastinterview: Digitale Infrastruktur als „Basis allen Wirtschaftens“

Gastinterview: Digitale Infrastruktur als „Basis allen Wirtschaftens“

Warum Deutschland im europäischen Vergleich bei Infrastruktur und Digitalisierung eher mittelmäßig dasteht und was sich ändern muss, sagt Dr. Katrin Sobania vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag, DIHK, im Interview.

(Das Interview wurde im März 2020 geführt.)

Frau Dr. Sobania, auch Sie sind jetzt wie viele andere im Homeoffice. Bedeutet es mehr oder weniger Arbeit, alles digital zu erledigen?

Dr. Katrin Sobania: Die Homeoffice-Situation ist für mich persönlich nur unwesentlich anders. In der Informations- und Kommunikationstechnik-Branche ist es normal, von analog auf digital umzustellen und trotzdem alle Meetings zu halten. Was für mich deutlich mehr Arbeit bedeutet, sind die Auswirkungen des Corona-Virus auf die Branchen, für die meine Kolleginnen, Kollegen und ich zuständig sind. Dazu gehören Handel, Tourismus, Dienstleistungen, Stadtentwicklung und anderes. In diesen Branchen brennt es gerade an allen Ecken. Es geht jetzt darum, wie wir Unternehmen helfen können, ihre Mitarbeiter arbeitsfähig zu halten. Wir arbeiten quasi rund um die Uhr daran, mit den Ministerien schnell Lösungen für die existenziellen Probleme der Unternehmen zu finden. Einige Branchen sind besonders stark betroffen, wie beispielsweise die Tourismusbranche oder der Einzelhandel. Hier geht es um kurzfristige finanzielle Hilfen, um das Überleben der Unternehmen zu sichern. 

Als Wirtschaftsfaktor ist die digitale Infrastruktur für viele präsenter als noch vor wenigen Wochen. Was genau ist damit gemeint?

Im engeren Sinne sind das die Glasfasernetze und der Mobilfunk. Im weiteren Sinne sind es Aspekte wie digitale Sicherheit, digitale Verwaltung, Cloud-Computing, digitale Plattformen und vieles andere, das Unternehmen und Bürger brauchen, um sich gut in einer digitalisierten Welt aufzustellen. Die Corona-Krise zeigt, dass die Netze längst zur Basis allen Wirtschaftens geworden sind und dabei ebenso entscheidend sind wie klassische Standortfaktoren, wie beispielsweise die Anbindung an Verkehrswege oder das Angebot an Fachkräften. Vieles würde aktuell gar nicht mehr funktionieren, wenn wir die digitale Infrastruktur nicht hätten. Im Umkehrschluss heißt das beispielsweise, dass Menschen, die in Gegenden mit langsamen Netzen wohnen, jetzt gar nicht oder nur sehr eingeschränkt im Homeoffice arbeiten können.

Wie bewerten Sie den aktuellen Stand der digitalen Infrastruktur in Deutschland im internationalen Vergleich?

Eher mittelprächtig. In den relevanten Rankings sind wir nirgendwo unter den vorderen Plätzen. Eine aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamts zur Verfügbarkeit schneller Internetanschlüsse in Europa zeigt: 59 Prozent der deutschen Unternehmen haben einen Anschluss mit mehr als 30 Mbits. Zum Vergleich: Der europäische Mittelwert liegt bei 54 Prozent. Wir sind also nicht Klassenbester, sondern Durchschnitt. Weit vorne sind beispielsweise die skandinavischen Länder. Bei der Infrastruktur im weiteren Sinne, also beim Digitalisierungsgrad, sieht es auch nicht besser aus. Das zeigt beispielsweise DESI, der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, mit dem die Europäische Union die digitale Leistungsfähigkeit und Entwicklung ihrer Mitgliedsstaaten misst. Auch hier sind wir Durchschnitt.

Dr. Katrin Sobania, Referatsleiterin Informations- und Kommunikationstechnologie DIHK
Dr. Katrin Sobania, Referatsleiterin Informations- und Kommunikationstechnologie DIHK | Bildquelle: ©  DIHK

  Ist die Infrastruktur erst einmal vorhanden, folgen die Innovationen automatisch. Deshalb ist Geschwindigkeit des Netzausbaus dabei ein wichtiger Faktor, und daran hakt es in Deutschland.  

Warum brauchen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) eine gute digitale Infrastruktur?

In der aktuellen Corona-Krise sehe ich die Anstrengungen der kleineren Läden und Betriebe, die ihre Geschäftsmodelle nun innerhalb kürzester Zeit vom analogen ins digitale Zeitalter katapultieren. Konkret heißt das, der bisher klassische Einzelhandel versucht sich nun im Online-Geschäft und kann dabei mit kurzen Lieferwegen punkten. Das vermindert den Lieferverkehr, stärkt die lokale Wirtschaft und könnte ein Modell für die Nach-Corona-Zeit sein. Für den größeren Mittelständler, der auf Industrie 4.0 bis hin zu Losgröße 1, also individualisierte Unikatsproduktion setzen will, sehe ich großes Potenzial im Zurückholen von Leistungen nach Deutschland. Denken wir einmal an einen Schuhhersteller, der bisher seine Schuhe in China ordert und irgendwann dann einen Container voll auf Lager hat. Ob diese Modelle dann den Wünschen seiner Kunden noch entsprechen, ist die Frage. Besser wäre es, seinen Fuß in einem 3D-Scanner zu stellen und den Schuh dann im 3D-Drucker herstellen zu lassen. Im industriellen Bereich könnte so die Zulieferindustrie schnell auf Bestellungen reagieren, auch für die vorausschauende Wartung, die Predictive Maintenance, ist die digitale Infrastruktur eine wesentliche Voraussetzung.

Was muss geschehen, um die digitale Infrastruktur nachhaltig zu verbessern?

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Unternehmen erst digital innovativ werden und dann nach der Infrastruktur fragen. Es ist andersherum: Ist sie erst einmal vorhanden, folgen die Innovationen automatisch. Deshalb ist Geschwindigkeit des Netzausbaus dabei ein wichtiger Faktor, und daran hakt es in Deutschland. Es hängt an den Prozessen innerhalb der Verwaltung bei der Genehmigung von Bauvorhaben für Glasfaserprojekte. Es hängt wegen fehlender Fachkräfte an den Kapazitäten der Bauunternehmen, die die Leitungen verlegen können. Und es hängt an Fördergeldern, die schnell genug abfließen müssen.

Wie können ländliche Regionen angebunden werden, in denen viele wichtige deutsche Mittelständler zuhause sind?

Das ist eine Frage des fachlichen Umgangs in den Kommunen. Sobald in einer öffentlichen Verwaltung jemand ist, der das Verfahren vorantreibt, gehen die Genehmigungen ganz schnell. Sind damit Leute befasst, die wenig davon verstehen, verzögert sich die Bearbeitung. Ein Beschleuniger wird das Onlinezugangsgesetz sein, das Bund und Länder bis 2022 verpflichtet, ihre Verwaltungsleistungen auch elektronisch anzubieten. Wenn die Verwaltungsverfahren, etwa die Baugenehmigungen, digitalisiert sind und damit schneller und transparenter ablaufen, dann kann auch die digitale Infrastruktur schneller ausgebaut werden. Neben diesen beiden Faktoren sind ein dritter Faktor die Unternehmen selbst. Sie müssen auch bereit sein, für einen Glasfaseranschluss mehr Geld in die Hand zu nehmen als für einen klassischen Privatkundenanschluss. Wenn die Telekommunikationsanbieter die Nachfrage sehen, bauen sie auch aus. Gleiches gilt für den öffentlich geförderten Netzausbau durch die Kommune.

Könnte sich der deutsche Mittelstand selbst helfen?

Denkbar ist vieles. Ein Landwirt könnte mithilfe seines Baggers entlang seines Feldwegs seine Glasfaserleitung selbst verlegen. Solche Beispiele gibt es, die Frage ist, wie zukunftssicher das ist. Besser fände ich es, wenn sich die Unternehmen vor Ort zusammentun. Sie können dabei gerne auch die IHK am Ort nutzen, die dabei hilft, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, also den Mittelstand, die Telekommunikationsanbieter und die kommunalen Entscheidungsträger. Bei der Gelegenheit lernen die Unternehmer oft auch voneinander, wie man mit Hilfe der Digitalisierung im Wettbewerb besser dasteht. Dabei kommt es dann immer wieder zu echten Aha-Erlebnissen.

Was die Digitalisierung angeht, können wir in der Corona-Krise von einer Menge solcher Erlebnisse ausgehen?

Das glaube ich auch. Wie die Bundeskanzlerin schon sagt: wir stehen vor der größten Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg. Es geht aber auch ein „Aha“ durch die Republik, und in vieler Hinsicht wird die Wirtschaft in ein paar Monaten nicht mehr die sein, die wir bisher kannten. Das Homeoffice wird sich beispielsweise mit großer Sicherheit in weit größerem Umfang etablieren. Allerdings müssen sich viele Unternehmen hier erst noch gut aufstellen, und die mangelnde Infrastruktur – siehe Mittelmaß – rächt sich jetzt.

Frau Sobania, wir danken für das Gespräch.


Dr. Katrin Sobania ist Referatsleiterin Informations- und Kommunikationstechnologie, E-Government, Postdienste, IT-Sicherheit beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag, DIHK, in Berlin. Mehr zur Arbeit der DIHK zum Thema Breitbandausbau und digitale Infrastruktur, erfahren sie hier  

Das Gespräch führte Michael Hasenpusch.

Nachspann

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Bühnenbild: © Unsplash