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Zwischen Digitalisierungsschub und den Grenzen der Infrastrukturen

Zwischen Digitalisierungsschub und den Grenzen der Infrastrukturen

Die Corona-Pandemie sorgt für einen digitalen Boom, der oft von der Infrastruktur in Wirtschaft, Verwaltung und Bildungsinstitutionen ausgebremst wird. Nötig sind jetzt private und öffentliche Investitionen, die den Weg in eine digitale Zukunft ebnen.

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden täglich deutlicher. In welchem Ausmaß nahezu alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche betroffen sind, lässt sich an einer einzigen Zahl ermessen: Ende April schätzte die Bundesregierung den Rückgang des Bruttoinlandsprodukts auf 6,3 Prozent für das gesamte Jahr 2020 ein, mehr noch als die 5,6 Prozent im Jahr der Finanzkrise 2008/2009. Verantwortlich für diesen Einbruch sind zwei in dieser Form noch nie da gewesene Phänomene, die für einen gleichzeitig auftretenden Angebots- und Nachfrageschock sorgen: der Lockdown und die Abstandsregeln sowie eine Unterbrechung der globalisierten Wirtschaft durch die Einschränkungen beim grenzüberschreitenden Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Menschen und Kapital. Die Folgen reichen deutlich tiefer als bisherige Wirtschaftskrisen in die betroffenen Unternehmen hinein.

Mangelnde Nachfrage und Logistikprobleme sorgen für Umsatzverluste, Mitarbeiter im Lockdown und unterbrochene Lieferketten für Produktionsausfälle: Manche Unternehmen mussten ihr Geschäft buchstäblich über Nacht ändern und sich den neuen Verhältnissen so gut es geht anpassen. Der Veränderungsdruck hat von Branche zu Branche und von Geschäftsmodell zu Geschäftsmodell unterschiedliche Auswirkungen. Textilhersteller nähen modische Schutzmasken und Messebauer produzieren Schutzgläser für Tresen. Apps, die für Einlasskontrollen auf größeren Events gedacht waren, werden nun im Supermarkt, im Einzelhandel oder bei Behörden eingesetzt und Einzelhändler entdecken mit einem neuen Online-Shop den E-Commerce. Wo es möglich ist, arbeiteten in den vergangenen Monaten eine Mehrzahl der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer im Homeoffice. Auch bei der Deutschen Leasing führte die Mehrheit der Mitarbeiter von dort aus die Zusammenarbeit untereinander und das persönliche Gespräch mit ihren Kunden virtuell fort. Digitale und rechtlich konforme Lösungen für Entscheidungsprozesse wie Gesellschafter- und Hauptversammlungen zu finden, sind ein weiteres Beispiel. 

Digitale Aufholjagd im Praxistest

In vielen Fällen setzen die Unternehmen nun viel schneller und in weit größerem Umfang als einst geplant auf die Mittel der Digitalisierung, um die Geschäfte am Laufen zu halten. Mitarbeiter im Homeoffice nutzen für die Kommunikation mit Kollegen, Geschäftspartnern und Kunden Videokonferenzen, für die Zusammenarbeit sogenannte Kollaborationstools. In diesem digitalen „new normal“ stoßen aber auch viele Unternehmen an die Grenzen der digitalen Infrastruktur, sowohl der unternehmensinternen wie auch der externen Programme, Leitungen und Server. Zwar hat das Internet als solches allen Befürchtungen zum Trotz den Stresstest der vergangenen Wochen bestanden, doch treten nun interne Versäumnisse zutage: Wenn die digitale Transformation nicht ganzheitlich verstanden und die Gelegenheit verpasst wurde, Prozesse grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen. Wenn zu wenig mobile Arbeitsplätze vorhanden sind und die zur Arbeit nötigen Daten entweder von außerhalb des Unternehmens nicht erreichbar sind oder überhaupt nicht digital vorliegen. Oder wenn der Zugriff von außen auf das Unternehmensnetzwerk hastig eingeführt wurde und nun ein Sicherheitsrisiko darstellt. Dass laut einer aktuellen DIHK-Umfrage über ein Drittel der Industrieunternehmen auf eine verstärkte Digitalisierung im Unternehmen (39 Prozent) setzen will, um den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus zu begegnen, ist daher eine gute Nachricht.

Obwohl wir schon seit geraumer Zeit die eigene Transformation hin zur „Digitalen Deutschen Leasing“ vorantreiben, haben auch wir in den vergangenen Wochen noch einiges dazugelernt, weitere Digitalisierungsschritte bedarfsorientiert beschleunigt und uns in unseren strategischen Prioritäten bestärkt gefühlt. Sei es zum Beispiel der Einsatz erster robotergesteuerter Anwendungen, um Prozesse gezielt effizienter zu gestalten und die in Teilen mangelnde Integrationsfähigkeit heutiger IT-Systeme zu überbrücken oder einfache, schnelle und digitale Angebote inklusive Services weiterzuentwickeln.

Leistungsfähige Infrastruktur ist eine übergreifende Aufgabe

Oft genügt es jedoch nicht, intern an der digitalen Transformation und der digitalen Infrastruktur zu arbeiten. Über ihre eigene Infrastruktur hinaus sind die Unternehmen und ihre Mitarbeiter auch von externen Faktoren abhängig, beispielsweise der öffentlichen Verwaltung. Baugenehmigungen müssen erteilt, Zollformalitäten erledigt, Fahrzeuge zugelassen oder Anträge auf Liquiditätshilfen geprüft und bewilligt werden. Auch die für diese wichtigen Leistungen verantwortlichen Organe sind in den vergangenen Monaten deutlich unter Zugzwang geraten. Auch sie erfahren derzeit einen Digitalisierungsschub, der sie kurzfristig vor Herausforderungen stellt, langfristig aber viele Vorteile verspricht. Das wurde auch Zeit: In Sachen digitaler Behördengänge hat die EU-Kommission Deutschland im vergangenen Jahr ein dem Standort wenig angemessenes Mittelmaß bescheinigt.

Ähnlich sieht es bei den Bildungseinrichtungen aus. Mit dem Digitalpakt 2019 wurden ihnen umfangreiche Mittel zur Digitalisierung geboten, die sie aber überwiegend nicht genutzt haben. Von dem 2019 bereitgestellten Budget in Höhe von fünf Milliarden Euro wurden innerhalb eines Jahres nur 40 Millionen Euro abgerufen. Auch diese ungenutzte Chance zur Entwicklung einer digitalen Infrastruktur im Bildungswesen offenbart sich gerade jetzt. Da es fast nirgends digitale Lern- oder Betreuungsangebote gibt, werden Millionen von Schülern im sogenannten Homeschooling allein von ihren Eltern betreut. Dass es auch anders geht, zeigt der europäische Vergleich: Länder wie Dänemark, Estland oder Frankreich setzten bereits vor der Corona-Pandemie auf digitale Lernplattformen und Online-Angebote für Lehrer und Schüler. In Zeiten vollständiger Schulschließungen ermöglichen sie einen geregelten Fernunterricht, der nicht nur die Eltern beim Spagat zwischen Homeschooling und Homeoffice entlastet, sondern auch die schulische Ausbildung fortsetzt. Die digitale Infrastruktur des Bildungs- und Betreuungssystems gehört damit ebenfalls zu den wichtigen Wirtschaftsfaktoren.

Auch wenn jetzt bei der Schaffung einer digitalen Infrastruktur in Wirtschaft, Verwaltung und Bildung abseits großer Debatten auch Fortschritte zu beobachten sind, hat die derzeitige Situation den Modernisierungsstau der vergangenen Jahre und Jahrzehnte schonungslos offengelegt. In Unternehmen, Behörden und Schulen sind digitale Methoden und Tools oft aufgrund des Engagements Einzelner krisenbedingt angekommen, deren Einführung vorher nicht konsequent verfolgt wurde. Entscheidend ist, wie nachhaltig diese Entwicklung sein wird. Die größte Gefahr für diese digitalen Fortschritte besteht darin, nach der Krise wieder zum vorherigen Zustand zurückzukehren. Politik und Wirtschaft, Verwaltung und Bildungsinstitutionen müssen das derzeitige Szenario als Start oder Neustart verstehen und das entstandene Momentum für entscheidende Investitionen nutzen. Dazu gehören Investitionen in die digitale Transformation, in die IT-Infrastruktur und in die digitalen Kapazitäten der Mitarbeiter, Beamten, Angestellten im öffentlichen Dienst und Lehrer.

Finanzdienstleister entscheidend für Zukunftsinvestitionen

Woher kommt das Geld für die Finanzierung dieser Investitionen? Nicht nur die deutsche Politik diskutiert gewaltige Hilfs- und Konjunkturprogramme in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit und bestehender Existenzängste vieler Unternehmen und einbrechender Steuereinnahmen aufseiten des Staates. Die Erfahrungen der Finanzkrise 2008/2009 zeigen, dass staatliche Programme, die einer ausbleibenden privatwirtschaftliche Nachfrage entgegenwirken und das Vertrauen in Märkte wieder stärken sollen, durchaus wirken können. Sie sollten aber zeitlich begrenzt bleiben und zielgerichtet sein, um die öffentlichen Haushalte nicht zu lange zu belasten und die tatsächliche Wirtschaftsleistung nicht zu stark zu verzerren. Denn Unternehmen werden die jetzt gewährten Kredite irgendwann zurückzahlen und sich von der coronabedingten Schuldenlast auch wieder befreien müssen. Das wird den Unternehmen gut gelingen, die es schaffen, eine solide Unternehmensentwicklung und zukunftsfähige Geschäftsmodelle zusammenzudenken und voranzutreiben. Dabei werden auch die Finanzdienstleister ein wichtiger Partner sein, Investitionsspielräume wieder zu öffnen. Dazu gehören Banken, Sparkassen und auch die Leasing-Wirtschaft.

Die gegenwärtige Krise zeigt, dass die Digitalisierung weit mehr ist als ein Mittel der Standardisierung und Automatisierung. Nicht nur in Zeiten einer auferlegten sozialen Distanz ermöglicht sie die soziale Teilhabe – am Berufsleben, an Bildungsangeboten, am Einkaufen, an Behördengängen und natürlich auch an der zwischenmenschlichen Kommunikation. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen und deshalb sind Investitionen in digitale Infrastrukturen jetzt besonders wichtig als Grundlage für Schnelligkeit, Flexibilität und Innovationskraft, um die Krise zu überstehen und als Chance zu nutzen.

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Kai Ostermann, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Leasing AG
 

 Autor: Kai Ostermann, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Leasing AG

Bereits erschienen in der Börsen-Zeitung am 20.06.2020