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herzlich willkommen zur Bilanzpressekonferenz zu unserem Geschäftsjahr 2016/17, das - wie Sie wissen - am 30. September 2017 endete.
Die Deutsche Leasing blickt auf ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Wir haben
unser Neugeschäft und unser Ergebnis überproportional gesteigert,
im internationalen Geschäft und bei der DAL deutliche Zuwächse erzielt,
Wachstum bei den Beteiligungen verzeichnet und
unsere Eigenkapitalbasis weiter gestärkt.
Dies ist uns in einem Jahr gelungen, das durch starke, zum Teil gegenläufige Entwicklungen der Rahmenbedingungen in unserem Markt gekennzeichnetwar. Zum ersten war es geprägt durch einen zunehmenden Wettbewerb sowie die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Zum zweiten profitieren wir von einer guten nationalen und internationalen Konjunktur – gerade in für uns wichtigen Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau, der Autoindustrie oder der Logistik. Schließlich – zum dritten – sind wir gleichermaßen Zeuge und Akteur bei einem der großen wirtschaftlichen und technischen Umbrüche der Wirtschaftsgeschichte – der Digitalisierung.
Die Dynamik des wirtschaftlichen Umfelds und des Marktes gelten für uns wie auch für unsere Kunden, die sich ihrerseits daran anpassen. Die sich bietenden Chancen und Herausforderungen haben uns im vergangenen Geschäftsjahr veranlasst, uns – für unsere Kunden und für den Markt – noch besser aufzustellen: mit gesteigerter Effizienz, schnelleren Prozessen, mehr Flexibilität und einem noch höheren Maß an Kundenorientierung. Denn wir wollen auch in Zukunft nicht nur der präferierte Asset-Finance-Partner unserer Kunden, sondern auch für die Sparkassen-Finanzgruppe das Asset-Finance-Kompetenzcenter sein.
Geschäftsjahr 2016/17
Lassen Sie mich zunächst einige wesentliche Indikatoren zu unserem wirtschaftlichen Umfeld des Geschäftsjahrs 2016/17 skizzieren.
Die Weltwirtschaft zeigte im Geschäftsjahr 2016/17 eine Wachstumsdynamik, die sich im Verlauf verstärkte. Haupttreiber des globalen Aufschwungs war ab Herbst 2016 der private Konsum. Investitionen blieben zunächst schwach, nahmen aber seit dem Winter 2016 – insbesondere durch den Rückgang politischer Risiken – stärker als erwartet zu. Auch in den USA gewann die Konjunktur nach der Präsidentschaftswahl wieder stärker an Dynamik. Im Juni 2017 wurde der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben, ohne sich dämpfend auf wirtschaftliche Erholung auszuwirken.
Auch der Euroraum befand sich im Berichtsjahr im konjunkturellen Aufschwung; die Wirtschaft expandierte in nahezu allen Ländern dynamisch. Die starke Binnennachfrage, insbesondere der private Konsum, wirkte sich positiv auf das Wachstum aus. Die Investitionen bewegten sich weiterhin auf einem relativ niedrigen Niveau, nahmen jedoch in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 moderat zu.
Die bereits im Vorjahr durch den privaten Konsum getragene Erholung der deutschen Wirtschaft setzte sich auch im Geschäftsjahr 2016/2017 weiter fort. Für das Gesamtjahr 2017 liegt die Wachstumsrate bei real 2,2 Prozent. Kräftige Impulse kamen aus dem Ausland und verstärkten den Aufschwung im Inland nochmals deutlich. So stiegen die Ausrüstungsinvestitionen um 4,3 Prozent.
Eine gute Entwicklung und weiteres Wachstum konnte in 2017 auch die deutsche Maschinenbaubranche verzeichnen. Zahlreiche namhafte Hersteller gehören zu den Kunden und Partnern der Deutschen Leasing. Die Aufträge der Branche stiegen im vergangenen Jahr um 8 Prozent, die Produktion um 3 Prozent, und die Auslastung der Unternehmen war überdurchschnittlich gut.
Das Produktionswachstum kam vor allem durch erhöhte Nachfrage in den Exportmärkten zustande. Das Auftragsplus aus dem Ausland war 2017 doppelt so hoch wie das inländische – wobei die Spitzenreiter China und USA zeigen, wie wichtig dabei die außereuropäischen Märkte sind.
Verlauf Geschäftsjahr 2016/17
Mit einem Anstieg des Neugeschäfts auf 8,9 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2016/2017 haben wir – trotz des hohen Wettbewerbsdrucks – unsere führende Marktposition in Deutschland und unter den Leasinganbietern in Europa erneut bestätigt.
Während eines Jahres, das für uns gerade im Inland von Projekten und organisatorischen Veränderungen geprägt war, haben wir in Deutschland mit 6,7 Milliarden Euro ein Neugeschäft erzielt, das in etwa auf dem Niveau des Vorjahres lag. Die DAL Deutsche Anlagen-Leasing (DAL) konnte mit ihren Lösungen für überwiegend großvolumige, komplexe Investitionen erneut wachsen. Mit 1,6 Milliarden Euro hatte die DAL einen Anteil von 18 Prozent am Neugeschäft der Deutschen Leasing Gruppe.
Unsere ausländischen Tochterunternehmen erzielten im Geschäftsjahr 2016/2017 mit einem Neugeschäft von 2,2 Milliarden Euro eine Steigerung von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieses Wachstum wurde sowohl von einigen europäischen Märkten, aber auch von so wichtigen Märkten wie Russland, China und Brasilien getragen.
Auch unsere Beteiligungen haben sich positiv entwickelt.
Nach der Übernahme der Anteilsmehrheit der Deutschen Factoring Bank (DFB) im Geschäftsjahr 2015/16 haben wir im vergangenen Jahr im Factoring – mit einem Schwerpunkt auf den Sparkassenverbund – eine breite und systematische Marktbearbeitung gestartet. Dies macht sich bereits positiv bemerkbar: Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das dem Kalenderjahr entspricht, konnte die DFB ein Factoringvolumen von 17,1 Milliarden Euro generieren und damit das Vorjahr um 10 Prozent übertreffen. Der Jahresüberschuss hat sich auch dank eines guten Risikoverlaufs überproportional gesteigert.
Die Bad Homburger Inkasso (BHI) – ein assoziiertes Unternehmen der Deutsche Leasing Gruppe – bietet Lösungen rund um notleidende Forderungen sowie die marktgerechte Verwertung von mobilen und immobilen Sicherheiten an. Die Zahlungseingänge lagen im vergangenen Geschäftsjahr bei rund 200 Millionen Euro. Die Kundenbasis konnte im vergangenen Geschäftsjahr um rund 15 Prozent gesteigert werden, zu einem großen Teil mit Neukunden aus der Wohnungswirtschaft. Mit der Gründung der AKG ImmoPlus, einem Joint-Venture mit einem Tochterunternehmen der Deutsche Kreditbank AG, können wir unseren Kunden jetzt auch den Ankauf von notleidenden immobilienbesicherten Forderungen anbieten.
Die S-Kreditpartner (SKP), ein Joint Venture der Deutschen Leasing mit der Landesbank Berlin, konnte ihren Wachstumskurs im Auto- und Konsumentenfinanzierungsgeschäft fortsetzen und hat ihr Kreditvolumen zum Ende des Geschäftsjahrs (31.12.2017) um 23 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro gesteigert. Das deutliche Plus hat sie sowohl dem wachsenden Geschäft mit bestehenden Kooperationssparkassen als auch der erfolgreichen Anbindung und Entwicklung neuer Vollkooperationen mit Sparkassen zu verdanken. Zum Ende des Geschäftsjahres befanden sich 153 Sparkassen in Vollkooperation, 283 Sparkassen nutzen über eine Kooperation mit der SKP das Online-Produktangebot „S-Kredit-per-Klick“.
Gut vorangekommen sind wir beim Ausbau unseres Objektversicherungsgeschäfts. Wie schon im vergangenen Jahr vorgestellt, soll jede unserer Asset-Finance Lösungen eine Versicherungskomponente für das Investitionsobjekt enthalten. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich dabei um einen Direkt-, einen Sparkassenkunden oder den Kunden eines unserer Partner handelt. Insgesamt zeigt das Versicherungsgeschäft deutliches Wachstum, insbesondere im kleinvolumigen Systemgeschäft. Auch im Individualgeschäft sind Objektversicherungen nun systemisch integriert, unsere Auslandsgesellschaften haben ebenfalls mit der Integration begonnen.
Jahresabschluss
Die Konzernbilanzsumme der Deutschen Leasing stieg zum 30. September 2017 um 672 Millionen Euro (rund 4 Prozent) auf 19,4 Milliarden Euro. Der Anstieg gründet sich im Wesentlichen auf einer Ausweitung des Neugeschäfts. Im Vorjahr war die Konzernbilanzsumme durch die erstmalige Konsolidierung der DFB überdurchschnittlich stark gestiegen.
Der Bestand des Leasingvermögens zu Anschaffungswerten lag mit 17,1 Milliarden Euro leicht über Vorjahresniveau (16,9 Milliarden Euro) und reflektiert damit das Neugeschäftswachstum.
Bei Maschinen und betrieblichen Einrichtungen konnten wir eine Steigerung von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Unsere Auslandsgesellschaften hatten einen großen Anteil an dieser Entwicklung.
Das Segment Straßenfahrzeuge blieb hinter dem besonders erfolgreichen Vorjahreswert zurück und lag insgesamt 6 Prozent unter Vorjahr. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch die Dieselkrise und das in Teilen abwartende Bestellverhalten der Kunden beeinflusst. Trotz des starken Wettbewerbsdrucks verfolgt die Deutsche Leasing weiterhin eine konservative Geschäfts- und Restwertpolitik.
Das Geschäft mit der Informations- und Kommunikationstechnik bewegte sich auf dem Niveau des Vorjahres. Im Hardware-Bereich konnte es im Vorjahresvergleich gesteigert werden, während im Software-Geschäft ein leichter Rückgang zu verzeichnen war.
Bei den Immobilien konnten wir unser Geschäft dank mehrerer großvolumiger Projekte gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent steigern. Hier zeigt sich, dass die DAL Deutsche Anlagen-Leasing als Spezialist für das Arrangieren und Strukturieren langfristiger Immobilienprojekte gut im Markt positioniert ist. Bei einer Vielzahl der Projekte sorgte die DAL Bautec für das erfolgreiche Baumanagement.
In den Segmenten Energie und Transport gab es gegenläufige Entwicklungen. Das Transportsegment steigerte im Berichtsjahr erneut das Neugeschäft. Besonders im schienengebundenen Personennahverkehr konnten wir mehrere große Projekte gewinnen. Das Energiesegment wurde in seiner Entwicklung durch die Marktveränderungen aufgrund der Neuregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2017) beeinträchtigt.
Die Leasingerträge, die aus dem Leasing- und Mietkaufgeschäft sowie aus dem Verkauf von gebrauchten Leasingobjekten resultieren, stiegen im Geschäftsjahr 2016/2017 um 3 Prozent auf rund 6,9 Milliarden Euro. Die Zunahme resultierte aus der ertragswirksamen Ausweitung des Portfolios.
Der Bilanzgewinn wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr um 5 Prozent auf 72 Millionen Euro, der Jahresüberschuss um 16 Prozent auf 84 Millionen Euro. Dabei einbezogen ist die DFB und die Verrechnung der auf fremde Dritte entfallenden Anteile.
Die Muttergesellschaft, Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG, wies einen Jahresüberschuss in Höhe von 45,3 Millionen Euro aus. Wie im Vorjahr ist damit eine konstante Ausschüttung an die Gesellschafter der Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG in Höhe von 35 Millionen Euro verbunden.
Eigenkapital
Seit dem Geschäftsjahr 2012/13 verfolgt die Deutsche Leasing konsequent das Ziel, die Eigenkapitalbasis aus eigener Kraft deutlich zu stärken. Auf diesem Weg sind wir auch im Geschäftsjahr 2016/17 wieder einen erheblichen Schritt vorangekommen.
Das offene bilanzielle Eigenkapital stieg von 765 Millionen Euro um 34 Millionen Euro auf 799 Millionen Euro. Die Deutsche Leasing folgte damit ihrem strategischen Pfad zur Stärkung des Eigenkapitals.
Auch die Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB haben wir erneut deutlich um 54 Millionen Euro gesteigert. Insgesamt haben unsere Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB eine Höhe von 389 Millionen Euro erreicht.
Damit haben wir ein Eigenkapital inklusive Vorsorgereserven von rund 1,2 Milliarden Euro erreicht - nach rund 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Auch in den kommenden Jahren werden wir unser Eigenkapitalaus eigener Kraftkonsequent erhöhen, um weiteres Wachstum möglich zu machen und die bereits hohe Stabilität der Deutschen Leasing weiter zu stärken.
Wirtschaftliches Ergebnis und Substanzwert
Im Zuge der dargestellten Entwicklung haben sich auch die beiden wichtigen leasingspezifischen Kenngrößen (Substanzwert und Wirtschaftliches Ergebnis) erhöht. Bei der Ermittlung beider Größen folgen wir den gemeinsam vom Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) und dem Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgelegten Bewertungsstandards.
Die leasingtypischen Ertrags- und Aufwandsverläufe lassen die Beurteilung der Ertrags- und Vermögenslage nur aufgrund des Jahresabschlusses nicht zu. Die Substanzwertrechnung schließt diese Lücke, indem sie zukünftige Erträge und Aufwendungen aus dem Vertragsbestand einbezieht. Der Substanzwert ist daher erfolgsorientiert mit Blick auf zukünftige Gewinn- und Verlustrechnungen und gibt zudem Auskunft über das vorhandene betriebswirtschaftliche Eigenkapital. Die Substanzwertrechnung ist auch die Basis für unsere Risikotragfähigkeitsermittlung im Rahmen der MaRisk.
Um das Ergebnis einer Leasinggesellschaft beurteilen zu können, ist jedoch nicht der Substanzwert zu einem Stichtag entscheidend, sondern seine Veränderung zwischen Beginn und Ende des Betrachtungszeitraums. Die Veränderung zeigt als Wirtschaftliches Ergebnis dann den zusätzlichen Beitrag zur Substanz und damit zu den Ergebnissen zukünftiger Erfolgsrechnungen.
Substanzwert
Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Substanzwert um 4 Prozent auf 1.923 Millionen Euro, obwohl das anhaltend niedrige Zinsniveau unverändert belastende Effekte zeigte.
Wirtschaftliches Ergebnis
Das Wirtschaftliche Ergebnis haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr von 148 Millionen Euro um rund 3 Prozent auf 153 Millionen Euro gesteigert. Dieses Ergebnisniveau ermöglicht uns, eine angemessene Ausschüttung zu gewährleisten, unser Eigenkapital adäquat zu steigern und notwendige Zukunftsinvestitionen umzusetzen.
Finanz- und Vermögenslage
Der Bestand der Fremdfinanzierungsmittel der in- und ausländischen Gesellschaften (ohne Non-Recourse-Geschäft der DAL, einschließlich der DFB) stieg bis zum 30. September 2017 auf 18,3 Milliarden Euro. Dies ist im Vergleich zum Vorjahreswert von 17,7 Milliarden Euro eine Steigerung von 3 Prozent. Das im Geschäftsjahr 2016/2017 aufgenommene Fremdkapital diente der Finanzierung des Leasingvermögens und des weiteren Kundengeschäfts der Deutsche Leasing Gruppe.
Die Fremdfinanzierungsmittel wurden hinsichtlich Kapital- und Zinsbindung sowie Währung ganz überwiegend kongruent zum finanzierten Kundengeschäft aufgenommen. Die Fristentransformation erreichte daher keinen nennenswerten Umfang. Die wesentlichen Säulen der Finanzierung waren unverändert die mittel- und langfristigen Darlehensaufnahmen (einschließlich Schuldscheindarlehen) und die Forfaitierung, die zusammen etwa vier Fünftel der gesamten Fremdkapitalaufnahmen ausmachten. Der Darlehensfinanzierungsbestand wuchs durch die fortgesetzte Ausweitung der Mittelaufnahmen von öffentlichen Förderkreditinstituten überproportional.
Insgesamt ist die Struktur des Finanzierungsmittelbestandes stabil und gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich verändert. Der größte Anteil mit fast zwei Dritteln entfällt auf die Sparkassen. Der Anteil der sonstigen Institute ist leicht angestiegen, was maßgeblich auf die ausgeweitete Finanzierung durch öffentliche Förderkreditinstitute zurückzuführen war.
Risikobetrachtung
Das Risikomanagement unterstützt die Geschäftsleitung der Deutsche Leasing Gruppe bei der Umsetzung der Geschäfts- und Risikostrategie und betrachtet alle relevanten Risikoarten sowie alle zur Gruppe gehörenden Gesellschaften im In- und Ausland. Ziel ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Chance/Ertrag auf Ebene der gesamten Gruppe herzustellen: Zwischen verfügbarer Risikodeckungsmasse und Gesamtrisiken wird eine ausreichende Risikotragfähigkeit gewährleistet. Diese Berechnung der Risikotragfähigkeit ist die Basis für die Risikosteuerung der Deutsche Leasing Gruppe.
Insgesamt war das abgelaufene Geschäftsjahr durch eine weitere Verbesserung der Risikolage und der Risikoinfrastruktur gekennzeichnet. Die Risikolage der Deutschen Leasing Gruppe profitierte von einer weitestgehend positiven Konjunkturentwicklung. Die Risikoinfrastruktur wurde durch methodische und prozessuale Anpassungen sowie durch eine bessere Datenabdeckung und Datenqualität, insbesondere im Ausland, weiterentwickelt.
Die Risikotragfähigkeitsquote (RTF-Quote) der Deutsche Leasing Gruppe lag zum Ende des Geschäftsjahres 2016/17 unter Vorjahresniveau. Dies ist primär auf den Rückgang des Adressrisikos und den Anstieg des Risikodeckungspotenzials zurückzuführen. Die Risikotragfähigkeit (RTF) der Deutschen Leasing Gruppe war weiterhin deutlich gegeben.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Deutsche Leasing bei unverändert konservativen Bewertungsmaßstäben für alle erkennbaren Risiken im Konzernabschluss angemessen Vorsorge getroffen hat. Die außerplanmäßigen Abschreibungen, Rückstellungen und Wertberichtigungen sind unverändert unter Anlegung vorsichtiger Maßstäbe in ausreichender Höhe gebildet. Neben den bereits erwähnten, gebildeten Risikovorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB bestehen zudem nennenswerte stille Reserven aufgrund leasingtypischer Aufwandsvorläufe.
Soweit zur Ertragslage und Finanzierungsbasis der Deutsche Leasing Gruppe. Wie schon erwähnt, bildeten die Auslandstöchter eine wichtige Ertragssäule im Geschäftsjahr 2016/17. Der deutsche Mittelstand hat sich in den vergangenen Jahren nochmals stärker international verankert und wird seine Auslandsaktivitäten auch in Zukunft noch steigern. Herr Laukin wird Sie nun detaillierter über die Entwicklung des internationalen Geschäfts und einiger ausgewählter Landesgesellschaften der Deutschen Leasing informieren.
Geschäftsfeld International
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch im Geschäftsfeld International der Deutschen Leasing können wir auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Unsere Aktivitäten in 22 Ländern außerhalb Deutschlands haben der Geschäftsentwicklung des gesamten Unternehmens deutliche Wachstumsimpulse verliehen.
Der Fokus unserer Aktivitäten im internationalen Geschäft liegt auf der Begleitung deutscher Industrieunternehmen als Partner für Absatzfinanzierung und Auslandsinvestitionen. Vendoren und deren Kunden, aber auch Direktkunden vor Ort, bieten wir über unser internationales Netzwerk ganzheitliche Asset-Finance-Lösungen an. Mit dieser Präsenz und Expertise in den Auslandsmärkten sind wir in der Lage, unsere Finanzierungslösungen den lokalen Anforderungen anzupassen.
Darüber hinaus ist die Deutsche Leasing beim Auslandsgeschäft auch für die Sparkassen ein wichtiger Partner, denn deren Kunden erwarten von ihrer Hausbank auch die Begleitung auf die internationalen Märkte.
Die gemeinsamen Angebote von Deutsche Leasing und den Sparkassen werden schon seit längerem gut von den Kunden angenommen. Da das Geschäftsmodell der Sparkassen lokal ausgerichtet ist, schließen wir mit unserer internationalen Präsenz für die Sparkassen-Finanzgruppe eine wichtige Flanke. Die Kombination aus Kundennähe in der Region und einem internationalen Netzwerk bietet Kunden eine einfache und leistungsfähige Begleitung bei Auslandsinvestitionen – auch bei kleineren Projekten.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Auslandsgesellschaften – auch positiv beeinflusst durch Konjunktur – einen deutlichen Zuwachs im Neugeschäfterzielt. Im Euroraum, der insgesamt von einer guten Konjunktur profitierte, entwickelten sich die Ergebnisse unserer Landesgesellschaften durchweg positiv.
Auf außereuropäischer Ebene sind es Brasilien, Russland und China, die sich – unterstützt von einem besseren konjunkturellen Umfeld – gut entwickelt haben. Brasilienzeigte 2017 ein leichtes wirtschaftliches Wachstum, ohne dass eine nachhaltige Trendwende eingetreten ist. Aufgrund einiger größerer Projekte, teilweise auch im von Exportkreditversicherern abgedeckten Geschäft, konnten wir unser Neugeschäft dort deutlich erhöhen.
Die Exporte der deutschen Wirtschaft nach Russland stiegen 2017 zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder, ein Indikator dafür, dass sich Russland auf die neuen Bedingungen eingestellt hat. Wir erleben diese Entspannung von Seiten unserer Kunden vor allem am Wachstum bei der Absatzfinanzierung: Unser Neugeschäft in Russland stieg – auch durch Basiseffekte – im abgelaufenen Geschäftsjahr um 80 Prozent.
Auch diechinesische Konjunkturwuchs mit 6,9 Prozent in 2017wieder stärker. Diese gute konjunkturelle Lage hat sich auch auf unser Neugeschäft positiv ausgewirkt: Unsere Landesgesellschaft in China hat ein Plus von 36 Prozent erreicht.
Die wichtigste Säule unseres Auslandsgeschäfts ist unverändert das Vendorengeschäft. Mit vielen namhaften, vornehmlich deutschen Herstellern von Investitionsgütern verbinden uns enge strategische Partnerschaften.
Insgesamt hält in der Industrie der Trend an, den Kunden über eine Asset-basierte Finanzierung und ergänzende Services mehr Convenience zu bieten und sich als Dienstleister zu positionieren. Die Deutsche Leasing ist hier als erfahrener, international präsenter Lösungspartner geschätzt. In Deutschland ist die Deutsche Leasing der einzige Anbieter mit einem solchen „Virtual Captive“-Angebot.
Um sich noch marktgerechter aufzustellen und der steigenden internationalen Ausrichtung des Mittelstands Rechnung zu tragen, machen sich auch die internationalen Landesgesellschaften der Deutschen Leasing fit für die Zukunft. Dabei sind die Maßnahmen in line mit denen, die die Deutsche Leasing in Deutschland angestoßen hat: Weiterentwicklung der Produkte, Optimierung der Prozesse – und eine insgesamt höhere Geschwindigkeit in allen Bereichen.
Insbesondere unsere technische Plattform zur Steuerung und Abbildung der Geschäftsprozesse haben wir weiter ausgebaut. Eine einheitliche Business-Software wird weiter über alle Landesgesellschaften ausgerollt, um Daten entlang der Wertschöpfungskette zusammenzuführen und Prozesse und Applikationen zu harmonisieren. Kern der Maßnahme ist, unsere Geschäftsprozesse zu optimieren und den Herstellern die bestmögliche Unterstützung für ihren Absatz zu gewähren.
Die erreichte gute Marktposition und Positionierung, die die Deutsche Leasing im internationalen Geschäft erreicht hat, wird mit diesen Maßnahmen gesichert und weiter ausgebaut. Dass diese Maßnahmen bereits ihre Wirkung zeigen, konnten Sie an den eingangs präsentierten Zahlen erkennen. Natürlich haben auch die guten konjunkturellen Vorzeichen in nahezu allen Märkten uns hier noch Rückenwind gegeben.
Auch das laufende Geschäftsjahr 2017/18 hat für uns erfreulich begonnen, sodass wir im Jahresverlauf von einer weiteren Steigerung beim Neugeschäft im Geschäftsfeld International ausgehen.
Ausblick
Vielen Dank, Herr Laukin, für die Einblicke ins internationale Geschäft. Auch mit unserer Tochter, der Deutschen Factoring Bank (DFB), unterstützen wir unsere Kunden maßgeblich bei ihren Auslandsaktivitäten. Immer mehr deutsche Mittelständler nutzen Exportfactoring. Insgesamt beträgt der Auslandsanteil nun schon rund ein Viertel am Gesamtumsatz der DFB. Daran hat auch die gute internationale Einbindung der DFB als Mitglied des weltweiten Netzwerks Factors Chain International (FCI) ihren Anteil.
Insgesamt können wir mit dem Geschäftsverlauf und der Entwicklung wichtiger Kennziffern im abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden sein. Die breite Marktabdeckung der Deutschen Leasing über verschiedene Geschäftssegmente, Vertriebskanäle und Regionen – im Verbund mit den Sparkassen – wirkte sich erneut positiv aus. Dabei haben wir unsere nachhaltige Geschäftspolitik weiter verfolgt und unter Beachtung der Risikoseite unsere stetige Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt. Dies hat es uns nicht nur ermöglicht, unsere unternehmerische Vision erfolgreich umzusetzen: Wir sind der lösungsorientierte Asset-Finance-Partner des deutschen Mittelstands – unsere Erfolge haben diese Ausrichtung bestätigt.
Zugleich haben wir das Geschäftsjahr genutzt, um die erfolgreiche Weiterentwicklung der Deutschen Leasing mit gezielten Maßnahmen anzustoßen und ihre Umsetzung anzugehen.
Mit stabilisierten Kosten und einer noch stärker am Markt ausgerichteten Organisation sind wir schlanker, schneller und schlagkräftiger geworden.
Wir haben im Factoring eine breite und systematische Marktbearbeitung mit einem Fokus auf den Sparkassenverbund begonnen, um unsere Position auch als Kompetenzcenter für Factoringin der Sparkassen-Finanzgruppe auszubauen.
Unser Leistungsspektrum haben wir stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt: Kleinvolumige Geschäfte wickeln wir prozessorientiert ab, individuelle Projekte betreuen wir lösungsorientiert, und bei großen, komplexen setzt die DAL auf Manufaktur- und Einzellösungen.
Um uns das Potenzial der Digitalisierung zu erschließen haben wir am 1. Oktober 2017 unsere Digital Innovation Unit gegründet. Auf ihre konkreten Aufgaben werde ich im Rahmen des Ausblicks auf das laufende Geschäftsjahr näher eingehen.
Mit diesen Maßnahmen haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr die Weichen gestellt, um auch weiterhin den unternehmerischen Erfolg der Deutschen Leasing sicherzustellen.
Die wirtschaftlichen Voraussetzungen für das Geschäftsjahr 2017/18 sind ambivalent zu bewerten.
Einerseits wird die Weltwirtschaft nach Ansicht des Sachverständigenrates im Kalenderjahr 2018 kräftig expandieren, das Wachstum wird mit 3,2 Prozent prognostiziert. Für den Euroraum wird für 2018 ein Wachstum von 2,1 Prozent erwartet, das sich bis 2019 fortsetzt. Die Investitionen werden durch die hohen Kapazitätsauslastungen weiter an Fahrt gewinnen. Auch die Geldpolitik der EZB sollte die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone nicht bzw. nicht allzu stark beeinträchtigen. In Deutschland wird sich der Aufschwung mit einem erwarteten Bruttoinlandsprodukt von 2,2 Prozent auf hohem Niveau verfestigen.
Andererseits ist der aktuelle Konjunkturzyklus bereits weit fortgeschritten. Zahlreiche Krisenherde weltweit stellen ebenso Unsicherheitsfaktoren dar wie unberechenbare politische Verhältnisse insbesondere in den USA, die nun mit einem Handelskrieg drohen.
Schließlich hat sich nun – fast ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl – eine deutsche Regierung in Form einer großen Koalition gebildet, deren Koalitionsvertrag die Belange der Wirtschaft weitestgehend ignoriert. Weder sieht es danach aus, als käme die lange angekündigte Verbesserung der digitalen Infrastruktur nun richtig in Gang, noch hat der Mittelstand eine für ihn vorteilhafte Investitions- und Steuerpolitik zu erwarten.
Nicht die neue, aber die vorige Regierung ist zumindest indirekt für die aktuelle Entwicklung bei der Dieselthematikmitverantwortlich. Dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig nun Fahrverbote prinzipiell erlaubt, hat einmal mehr zur Verunsicherung der Kunden beigetragen. Wir beobachten die Entwicklung hier sehr genau, sind aber überzeugt, dass uns im für uns relevanten Flottengeschäft die Dieselfahrzeuge auch in Zukunft eine Rolle spielen werden. Ausschlaggebende Faktoren sind dabei die Weiterentwicklung der Diesel-Technologie und das CO2-basierte Klimaziel, das nur mit Dieselmotoren zu erreichen ist.
In dieser Gemengelage aus guten Vorzeichen und einigen Fragezeichenist es für uns umso wichtiger, an unserem eingeschlagenen - und bewährten - Weg festzuhalten, uns dabei aber weiterzuentwickeln und uns noch besser auf die Anforderungen unserer Kunden und Partner auszurichten. Das haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr getan. Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir die Chancen am Markt nutzen, die uns aus unserer Vorarbeit erwachsen.
Erste Erfolge sind in den ersten Monaten dieses Jahres bereits sichtbar. Das Neugeschäft für die Deutsche Leasing Gruppe liegt deutlich über dem Vorjahr, in das wir allerdings verhalten gestartet waren. Im Auslandsgeschäft hat sich die positive Entwicklung des Vorjahres fortgesetzt. Auch im Geschäftsfeld Sparkassen und Mittelstand zeigt sich ein durch das Direktgeschäft getragenes deutliches Wachstum. Die Risikolage im Unternehmen ist im In- und Ausland erfreulich gut. Unsere Beteiligungen entwickeln sich ebenfalls gut.
Unter der Voraussetzung, dass sich die gesamtwirtschaftlichen Vorzeichen nicht ändern, erwarten wir ein moderates Wachstum beim Neugeschäft, das durch das Geschäftsfeld Sparkassen und Mittelstand sowie einen Zuwachs im internationalen Geschäft und im inländischen Vendorengeschäft getragen wird.
Für die Deutsche Leasing wird das Verbundgeschäft mit den Sparkassen in den nächsten Jahren eine noch größere Rolle als bisher spielen. Dabei wollen wir vor allem das Geschäft im Segment der kleineren Firmen-, Geschäfts- und Gewerbekunden weiter ausbauen.
Hohes Wachstumspotenzial sehen wir im Factoringgeschäft, das wir in Zukunft noch breiter über die Vertriebskanäle der Sparkassen, aber auch über Intermediäre und im Direktvertrieb realisieren. Wir stoßen dabei gerade bei mittelständischen Unternehmen, für die der Forderungsverkauf im Finanzierungsmix ein zunehmend wichtiger Bestandteil wird, auf hohe Akzeptanz – auch im Exportfactoring.
Nachhaltig beeinflussen wird unsere Zukunft das Megathema der Wirtschaft – die Digitalisierung. Ihr Potenzial wollen auch wir nutzen, bei der Begleitung der Investitionen unserer Kunden ebenso wie durch die Modernisierung unserer IT und die Entwicklung neuer Geschäftsansätze. Die vom digitalen Alltag genährten Erwartungen an Unternehmen wollen wir einlösen und unsere Prozesse sowie die Steuerung des Tagesgeschäfts effizienter, schneller und kundenorientierter gestalten. Die Digital Innovation Unit, die wir im vergangenen Jahr an dieser Stelle angekündigt haben, hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie forscht nach digitalen Ideen und Innovationen und wird dazu beitragen, uns wichtige Zukunftsmärkte zu erschließen und gezielt neue Impulse für unser Leistungsangebot zu gewinnen und umzusetzen.
Unsere Pläne für das Geschäftsjahr 2017/18 sind ambitioniert. Mit einer Deutschen Leasing, die sich auf ihre Stärken fokussiert, wollen wir national und international wachsen – gemeinsam mit unseren Kunden, Partnern und im Verbund der Sparkassen-Finanzgruppe. Deshalb ist das diesjährige Motto unseres Geschäftsberichts auch „Unternehmen Zukunft / Zukunft unternehmen“.