Für Verbraucher ist oft aber kaum ersichtlich, was sie wie und wo entsorgen müssen…
Auch dieses Problem lösen wir nur gemeinsam. Wichtig ist, dass die Marketing- und Entwicklungsabteilungen in der Industrie ihre Produkte so designen, dass Recycling zunächst mal technisch möglich ist. Werden etwa mehrere Schichten von Kunststoffen oder Papier miteinander verklebt, verhindert das meist eine spätere Trennung. Dann müssen Verbraucher auf der Verpackung klar erkennen können, wo sie sie entsorgen. Und im letzten Schritt brauchen die Entsorger eine moderne maschinelle Sortierung nach unterschiedlichen Kunststofffraktionen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die verarbeitende Industrie wieder hochwertige Rezyklate zur erneuten Verwendung erhält.
Was muss passieren, damit dieser Kreislauf besser funktioniert als bisher?
Wir haben bei den Stoffströmen Papier, Glas und Metall bereits ausgezeichnete Recyclingquoten. Darum kennen wir auch beim Kunststoff die Punkte, an denen man ansetzen muss: Transparenz und Qualität. Für das Positionspapier haben sich alle Akteure Gedanken darüber gemacht, wie man den Anteil der Rezyklate in Kunststoffprodukten erhöht und wie die notwendigen Rahmenbedingungen dafür aussehen müssen. Wir blicken also in eine Richtung, das ist ein guter Ansatz. Dennoch ist es zum Beispiel ein Problem, dass in Europa gelegentlich der Mut zu einem klaren Umgang mit Siedlungsabfällen fehlt. In den meisten europäischen Länder ist es immer noch erlaubt und üblich, Hausmüll zu deponieren. Das ist zwar oft billig, setzt aber sehr viel Methan frei – und verhindert, dass der wirtschaftliche Rahmen dafür entsteht, in eine Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu investieren. Um eine Zahl zu nennen: Allein in Europa werden jährlich 7,2 Millionen Tonnen Kunststoffe aus Siedlungsabfällen auf Deponien abgelagert.